ZWIEFALTEN. Zwiefalten will mit einem gesamtstädtischen Entwicklungskonzept Aufgaben, Ziele, Herausforderungen und Chancen der Gemeinde deutlich machen. Nach mehreren Informationsveranstaltungen hat das Büro Künster Stadtentwicklung und Stadtplanung einen Fragebogen entwickelt. 376 ausgefüllte Fragenbögen gingen ein und wurden ausgewertet. Im Vorfeld einer Bürgerwerkstatt wurde über die Ergebnisse informiert.
Mit der Umfrage sollten Trends als Grundlage für die Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen gefunden werden. Die Teilnahme war anonym. 41 Prozent der Haushalte schickten die Fragebögen zurück, der Rücklauf kam aus allen Teilorten. 86 Prozent der Befragten wohnen im Eigentum, für 51 Prozent ist eine Wohnform für Ältere in Zukunft interessant. 94 Prozent der Teilnehmer leben mit Freude in Zwiefalten. Dafür sorgen das Kloster, Brauerei, Natur, Klinik, Freibad und das gute Gemeinschaftsgefühl.
Busse, Ärzte und Breitband
Am meisten stört die Bürger der Verkehr und die schlechte ÖPNV-Anbindung. Bei der Frage »Was fehlt in Zwiefalten?« wurde am häufigsten angegeben: Ärzte, Gastronomie/Hotellerie, Drogeriemarkt, Breitbandausbau und Mobilitätsangebote. Kritisiert wurden der Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten und der Zustand der öffentlichen WC-Anlagen. Die Gemeindeentwicklung solle sich auf den Erhalt und Ausbau der ärztlichen Versorgung, die Förderung von Gewerbe und Arbeitsplätzen vor Ort, die Aktivierung von Flächen im Ortsinnern und die Förderung von Umwelt und Nachhaltigkeit richten. Dazu sollten Anreize für die Sanierung ungenutzter Gebäude geschaffen und mehr Baugebiete an den Ortsrändern ausgewiesen werden. Auch mehr Senioren-/Pflegeheime und Angebote für betreutes Wohnen wurden gewünscht.
49 Prozent der Teilnehmer interessieren sich stark oder sehr stark für kommunalpolitische Themen und die Arbeit des Gemeinderats. 47 Prozent bewerten die Mitsprachemöglichkeiten für Bürger, Vereine und Organisationen mit sehr gut und gut. 92,5 Prozent der Teilnehmer nutzen das Amtsblatt zur Information über Kommunalpolitik, 72,6 Prozent die Tageszeitung (gedruckt oder online) und 38,4 Prozent die Homepage der Gemeinde.
Das Angebot im Bereich Schule und Kindergarten wird für gut erachtet. Gewünscht werden aber mehr Ferienbetreuung und Angebote für Jugendliche, Jugendarbeit und Treffpunkte für Jugendliche. Potenzial wird auch in der Erwachsenenbildung gesehen, hier könnten es mehr Kursangebote sein. Franziska Meyer vom Büro Künster lenkte den Blick auf den demografischen Wandel: Heute leben in Zwiefalten 68 Menschen über 85 Jahren. Bis zum Jahr 2035 wird sich diese Zahl auf bis zu 113 ansteigen. Damit werde der steigende Bedarf für Wohnformen für Ältere deutlich. (ht)