ZWIEFALTEN. Auch in Zwiefalten herrscht seit dem Schmotzigen Donnerstag fasnetsbedingt der Ausnahmezustand.
Am Freitag predigte Pfarrer Sigmund Schänzle beim Hästrägergottesdienst im Zwiefalter Münster unter dem Motto »Die Freude an Gott ist unsere Kraft« in wohlgesetzten Reimen den Narren. Danach zogen die Hästrager direkt zum Münsterwirt zum Hausball.
Der zweite Zunftball ging am Samstag in der vollbesetzten Rentalhalle über die Bühne. Nach dem Einzug der Zunfträte und Zunftmeister Jochen Fundel sowie der Inthronisierung von Burggraf Jonas I. und seiner Burggräfin Pia wurden die Ehrengäste begrüßt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Durchs Programm führten Max Schneider und Florian Eisele, die die bekannte Fernsehshow »Wer wird Millionär?« in »Wer wird Millionarr?« umfunktionierten. Mit lustigen und kniffligen Fragen unterhielten sie das Publikum zwischen den insgesamt elf Darbietungen.
Die Besucher genossen ein abwechslungsreiches Programm: tolle Tanzperformances von den Rälle-Dancers und Ren-talgeistern, Büttenredner, Comedy mit jungen und nicht mehr ganz jungen Zwiefaltern, die das Ortsgeschehen kommentierten, und nicht zuletzt die musikalischen Highlights von Fanfarenzug und Sauhaufa. Auch Bürgermeisterin Alexandra Hepp fand so auf humorvolle Weise ihre Doppelgängerin auf der Bühne, ebenso einige andere bekannte Einwohner der Gemeinde, deren Fauxpas spätestens jetzt der Öffentlichkeit bekannt wurden. Bei Musik und Tanz wurde bis zum frühen Morgen die Fasnet gefeiert.
Seit 50 Jahren Zunftrat
Zum Zunftmeisterempfang begrüßte Jochen Fundel am Sonntag Vertreter von 27 Zünften. In diesem Rahmen wurden verdiente Zunftmitglieder geehrt: Robert Caspar erhielt von der Rällezunft für langjährige Mitarbeit einen Orden. Für langjährige Verdienste erhielten auch Eberhard Schäfer und Andreas Schmid von der VFON eine Urkunde, überreicht von deren Vizepräsident Jochen Fundel. VFON-Präsident Reinhard Siegle nahm dann eine sehr seltene und ehrenvolle Würdigung vor: Carlo Schwarz ist seit sage und schreibe 50 Jahren als Zunftrat in Zwiefalten aktiv und in verschiedenen Funktionen tätig. Dafür gab es stehende Ovationen.
Um 14 Uhr startete der Umzug durch den Ort. Viele Zuschauer säumten die Straßen und erlebten ein buntes Defilee vieler Hästräger und Musiker. Danach war in den Wirtschaften und auf den Straßen im ganzen Ort buntes Treiben angesagt: ein schöner Abschluss für ein frohes und friedliches Narrenwochenende.
Am Montag stand der bekannte »Juxmarkt« an und am Dienstagmorgen geht es in den Endspurt mit der »Brudlsupp« in der Rentalhalle sowie dem Besuch der Narren in der Nachbarstadt Hayingen zum Umzug am Nachmittag. (eg)