MÜNSINGEN/HAYINGEN. Rund 50 Naturfreunde waren bei bestem Sommerwetter gekommen, um sich bei den Biologen Thomas Klingeis und Dr. Matthias Stoll über Artenvielfalt und Biodiversität zu informieren.
»Wir brauchen den Artenschutz und politische Rahmenbedingungen«, machte Stoll deutlich. Nur so könne die Landwirtschaft umweltorientierter arbeiten, und nur so hätten Insekten und Vögel eine reelle Chance zu überleben. Es fiel schwer, sich hier – mitten auf der blühenden Wiese, in der es summte und brummte – über das fortschreitende Artensterben Gedanken zu machen. Und doch: »Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem«, äußerte sich eine Besucherin. Sie erfuhr, dass auf diesem mageren Standort sogar der Raubwürger als eine »Rote Liste 1-Art« zu finden ist, außerdem viele Pflanzen wie etwa der Wiesenbocksbart, der Wiesensalbei, die Margerite und der Klappertopf. Ausgestattet mit Becherlupen und Netzen, machten sich die Kinder auf die Suche nach Insekten, die sich hier in einer großen Vielfalt ungestört tummelten. Sie fanden Würmer, Käfer und Wildbienen, die laut Stoll für die Bestäubung fünfmal mehr tun als Honigbienen. »Deshalb ist der Artenrückgang der Wildbienen für uns auch wirklich dramatisch.«
Paul Jörg, Vertrauensmann der Ortsgruppe Gundelfingen, zeigte sich zufrieden mit dem Besucherzuspruch: »Das bestärkt mich darin zu versuchen, im nächsten Jahr das Blumenwiesenfest wieder hierher zu holen.« Im Anschluss an die Exkursion wurde bei der Burg Derneck gegrillt. (in)