Logo
Aktuell Sozialarbeit

Bericht aus Sonnenbühl: Häufung von Konflikten unter Schülern

Der Bericht von Schulsozialarbeiterin Nandi Sekeres wurde im Sonnenbühler Gemeinderat vorgestellt.

Realschule
Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer einer Realschule in Sinsheim. Foto: Marijan Murat
Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer einer Realschule in Sinsheim.
Foto: Marijan Murat

SONNENBÜHL. Nandi Sekeres ist seit Oktober 2020 Schulsozialarbeiterin in Sonnenbühl und hat jede Menge zu tun, mit einer 60-Prozent-Stelle kümmert sie sich um vier Schulen. »Es ist teilweise viel, was einem da begegnet«, sagt Uta Knaus, Regioleitung Nord bei der Mariaberg Ausbildung  & Service gemeinnützige GmbH, über die die Schulsozialarbeit organisiert ist. Sekeres selbst konnte krankheitsbedingt nicht persönlich im Gemeinderat über ihre Arbeit der letzten zwei Jahre berichten, hatte aber einen mehrseitigen Abriss ihrer Tätigkeit verfasst.

Die Einzelfallhilfe nimmt den größten Teil in der Arbeit von Nandi Sekeres ein. Die Intensität der Fälle sei seit Anfang dieses Schuljahres anhaltend hoch, heißt es in dem Bericht. Außerdem stehen darin alarmierende Sätze. Es heißt, »dass SchülerInnen einen enormen Gesprächsbedarf haben und immer mehr Bedarf an erzieherischer Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung in den Schulalltag mitbringen. Außerdem fiel ein Schwinden sozialer Kompetenzen, eine zunehmend gewaltvolle Kommunikation und eine zunehmend von Konflikten geprägte Interaktion unter den Kindern und Jugendlichen auf.« Es zeichne sich eine Entsozialisierung im Sozialverhalten ab. Folge: eine Häufung von Streitigkeiten und Konflikten unter den Schülern.

Präventionsarbeit ist das A und O

Auch Gruppenarbeit bietet Sekeres an, viele Angebote seien wöchentlich fest verankert. Sie sind sinnvoll, um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu fördern. Außerdem bediene Sekeres alle, die mit Schule und Schülern zu tun haben: Eltern, Lehrer, Mitarbeiter der Ganztagsbetreuung.

75 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringe Sekeres direkt mit den Kindern, der Rest ist Verwaltung, Dokumentation, Absprachen vorbehalten. Sekeres könne nicht nur Feuerwehr bei akuten Problemen sein. Präventionsarbeit sei das A und O, sagt Uta Knaus. Deswegen legt die Schulsozialarbeiterin einen Schwerpunkt darauf, vor allem bei Fünft- und Sechstklässlern in der Brühlschule, damit Probleme später nicht »explodieren«, sondern besser aufgefangen werden können.

Ein Projekt in der Grundschule sind die »Pausenengel«. Sekeres leitet die Kinder dabei an, dass sie in die Lage versetzt werden, Konflikte in den Pausen selbstständig zu lösen. Das dient der Stärkung des Sozialverhaltens und der Harmonie in der Schule. Auch gewaltfreie Kommunikation übt die Sozialarbeiterin mit den Kindern. Durch ihre erlebnispädagogische Expertise kann Sekeres zum Beispiel bei Ausflügen mit den Kindern arbeiten, es geht darum, die Gemeinschaft zu stärken, Talente und Stärken zu fördern. Offene Angebote ergänzen das Aufgabenspektrum von Nandi Sekeres. (GEA)