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Bürgermeister von zwölf Albgemeinden vereinbaren Gutachterausschuss

Die Albgemeinden machen gemeinsame Sache (von links): Die Bürgermeister aus Mehrstetten (Franziska Kenntner), Pfronstetten (Rein
Die Albgemeinden machen gemeinsame Sache (von links): Die Bürgermeister aus Mehrstetten (Franziska Kenntner), Pfronstetten (Reinhold Teufel), Römerstein (Matthias Winter), Engstingen (Mario Storz), Hayingen (Kevin Dorner), St. Johann (Florian Bauer), Münsingen (Mike Münzing), Hohenstein (Jochen Zeller), Gomadingen (Klemens Betz), Zwiefalten (Maria Knab-Hänle) und Sonnenbühl (Uwe Morgenstern) unterzeichnen in Münsingen die öffentlich-rechtliche Vereinbarung für den gemeinsamen Gutachterausschuss (der Trochtelfinger Stadtchef Christoph Niesler fehlt; er hatte bereits vorher unterschrieben). FOTO: FISCHER
Die Albgemeinden machen gemeinsame Sache (von links): Die Bürgermeister aus Mehrstetten (Franziska Kenntner), Pfronstetten (Reinhold Teufel), Römerstein (Matthias Winter), Engstingen (Mario Storz), Hayingen (Kevin Dorner), St. Johann (Florian Bauer), Münsingen (Mike Münzing), Hohenstein (Jochen Zeller), Gomadingen (Klemens Betz), Zwiefalten (Maria Knab-Hänle) und Sonnenbühl (Uwe Morgenstern) unterzeichnen in Münsingen die öffentlich-rechtliche Vereinbarung für den gemeinsamen Gutachterausschuss (der Trochtelfinger Stadtchef Christoph Niesler fehlt; er hatte bereits vorher unterschrieben). FOTO: FISCHER

MÜNSINGEN. Die Albgemeinden sind Vorreiter: Zwölf von ihnen haben sich zusammengetan, um einen gemeinsamen Gutachterausschuss zu bilden. Damit haben die Städte und Kommunen auf der Albhochfläche schneller umgesetzt, was das Land fordert, als die Gemeinden, die in ähnlichen Konstrukten in Metzingen und Reutlingen kooperieren sollen oder wollen. Es sei in den vergangenen Monaten eine »konstruktive Zusammenarbeit« gewesen, sagt Mike Münzing, Bürgermeister von Münsingen, wo der Sitz des Gutachterausschusses sein wird. Ein Jahr hat der Prozess nun gedauert, der mit der Unterzeichnung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung beendet ist. Der Gutachterausschuss wird seine Arbeit zum 1. August aufnehmen.

Ja, Dankbarkeit drücken alle an diesem Tag aus: der Münsinger Stadtchef für die Arbeit seiner Mitarbeiter, Fadime Birinci, Liegenschaftsamt, und Thomas Noack, Hauptamtsleiter, und für die Kooperationsbereitschaft der elf anderen Gemeinden. Und auch Klemens Betz aus Gomadingen, der stellvertretend für die übrigen Bürgermeister das Wort ergreift, dankt Münzing und der Stadt, die die Koordination übernommen hat. Gleichwohl kommen auch kritische Anmerkungen auf den Tisch, denn die Gemeinden machen ja nicht aus freien Stücken gemeinsame Sache. Das Land hat die Gutachterausschussverordnung novelliert. Die gesetzlichen Vorgaben können vor allem kleine Gemeinden nicht erfüllen, statt der geforderten 1 000 Kauffälle im Jahr kommen sie auf zweistellige, wenn überhaupt niedrige dreistellige Zahlen bei der Bearbeitung von Fällen im Immobilienbereich. Sonnenbühl etwa verzeichnet im Schnitt 116 Fälle, Gomadingen 45, Trochtelfingen 90 bis 100. Die Arbeit habe immer ordentlich funktioniert, man habe etwas aufs Auge gedrückt bekommen, was nun für »teuer Geld« neu organisiert werden musste, pflichtete Münzing Betz bei, der sagte: »Die Gutachterausschüsse in den Gemeinden haben eine Aufgabe gut versehen, das hat wunderbar funktioniert, und deren Zerschlagung war unnötig.« Zumal die Ausschüsse bisher nichts gekostet hätten, sondern im Gegenteil noch Geld eingebracht hätten. Nun müssen die Gemeinden hohe Summen für den gemeinsamen Ausschuss zahlen. Gomadingen etwa 10 000 Euro, Engstingen ist mit 20 000 Euro dabei, Münsingen mit 50 000 Euro. Ärgerlich für Münzing, denn »diese Kosten müssen wir an die Bürger weitergeben«.

Fast alle Gemeinden haben, zusätzlich zu den hauptamtlichen Profis, ehrenamtliche Gutachter benannt. Offiziell berufen werden sie in der ersten Sitzung des Gemeinderats Münsingen nach der Sommerpause im September. (GEA)