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Aus für den Erlebnispfad in Münsingen

Kein »Wildwechsel« auf dem Beutenlay: Münsinger Gemeinderat verabschiedet sich vom Inklusions-Projekt

Barrierefrei auf den Beutenlay? Zumindest vorerst nicht. GRAFIK: ARBOR
Barrierefrei auf den Beutenlay? Zumindest vorerst nicht. GRAFIK: ARBOR Foto: Gea
Barrierefrei auf den Beutenlay? Zumindest vorerst nicht. GRAFIK: ARBOR
Foto: Gea

MÜNSINGEN. So lautstark das Projekt »Wildwechsel« – so sollte der barrierefreie Walderlebnispfad auf dem Beutenlay heißen – diskutiert wurde, so still wurde es nun zu den Akten gelegt. Für Münsingen hat sich die Sache vorerst erledigt. Nicht, weil sich Gemeinderat und Verwaltung den teils vehementen Protesten von Beutenlay-Anwohnern und anderen Kritikern geschlagen gegeben hätten. Sondern aus einem ganz pragmatischen Grund: Die Leadergruppe Mittlere Alb, die Zuschüsse in Höhe von 81 000 Euro in Aussicht gestellt hatte, und das Regierungspräsidium Tübingen haben der Stadt den 21. November als Ultimo gesetzt.

Die Frist ist nicht einzuhalten

Die noch fehlenden Unterlagen bis dahin nachzureichen, sei allerdings nicht möglich, informierte Bürgermeister Mike Münzing den Gemeinderat. Zumal – hier kommen die Gegner wieder ins Spiel – eine Gruppe angekündigt hatte, im Falle einer Entscheidung des Gemeinderats für das Projekt einen Bürgerentscheid anzustrengen. Dieser hätte das Verfahren zusätzlich in die Länge gezogen.

Das Gremium hatte das Thema Walderlebnispfad in seiner Sitzung am 24. September vertagt. Die noch ausstehende Grundsatzentscheidung für oder gegen das Projekt war mit Blick auf die nicht zu haltenden Zeitvorgaben eigentlich schon Makulatur. Einen Beschluss fassten die Räte dennoch: Sie hießen das Konzept grundsätzlich für gut, nahmen aber von der Weiterverfolgung Abstand – zumindest »momentan«. Dieser Zusatz war nicht nur Walter Stärk, sondern auch einer knappen Mehrheit wichtig, die für Stärks Antrag stimmte. Der Bürgermeister hätte gerne darauf verzichtet, derlei Relativierungen zu formulieren, um nicht erneut Anlass zu Spekulationen zu geben.

Bei zwei Enthaltungen wurde außerdem beschlossen, dass das von einem Fachbüro erarbeitete Konzept der Geschäftsstelle der Inklusionskonferenz zur Verfügung gestellt wird. Diese hatte das Projekt, wie auch der Kreisbehindertenbeauftragte Tobias Binder, grundsätzlich gut geheißen. Gegebenenfalls kann es nun an einem anderen Ort in einer Landkreis-Kommune realisiert werden. Die Arbeit von Monaten sei zu schade, um sie einfach in einer Schublade verschwinden zu lassen. Das fand nicht nur der Bürgermeister, sondern auch Revierförster Jürgen Dufner, der in der Sitzung ebenfalls anwesend war. (ma)