MÜNSINGEN. Außerhalb des Münsinger Teilorts Buttenhausen wurde am Montag ein ungewöhnlicher Fund gemacht: 15 tote und etwa 50 lebende Hühner lagen oder standen bei der Schuppenanlage Am Sommerstall oberhalb des Orts. Die gehören hier nicht hin. In den Schuppen werden zwar Hühner gehalten, denen geht es allerdings gut und sie haben ihren Stall nicht verlassen. Wo die Tiere herkommen und wer sie dort hingebracht hat, ist ein Rätsel. Am Montag war es auf der Alb noch bitterkalt, die gestorbenen Tiere könnten schlicht erfroren sein. Um die Überlebenden kümmert sich jetzt Armin Schnurnberger. Sein Hund hat die Vögel entdeckt, Schnurnberger hat dann den ihm bekannten Buttenhausener Hühnerhalter verständigt. Der hatte allerdings seinen Stall ordentlich verschlossen, wie eine kurze Inspektion schnell bestätigte.
Lebendige Hühner machen gesunden Eindruck
Im Schnee waren Autospuren zu sehen, die Hühner sind also wahrscheinlich mit einem Fahrzeug an die abgelegene Stelle gebracht worden. Der Leiter des Veterinäramts des Landkreises, Thomas Buckenmaier, war am Montag schnell am Fundort. Die Tiere machten einen »etwas vernachlässigten, aber gesunden Eindruck«. Einige Kadaver wurden zur Untersuchung an die tierärztliche Versuchsanstalt in Aulendorf geschickt. Den Überlebenden geht es bisher gut, sie haben einen Platz bei einem Landwirt in der Nachbarschaft bezogen, Jäger Schnurnberger kümmert sich und füttert regelmäßig. Todesfälle gab es seit Montag keine mehr, ein Zeichen darauf, dass keine Krankheiten vorliegen.
Kadaver und Schlachtabfälle würden ab und an unerlaubt entsorgt, sagt Buckenmaier, einen Fall wie diesen hat er aber noch nicht erlebt. Möglicherweise war der Halter schlicht überfordert. In der Region gibt es kaum mehr Schlachtmöglichkeiten, und die Vermarktung von ausgedienten Legehennen als Suppenhühner ist nicht einfach.
Das Polizeirevier Münsingen nimmt Hinweise entgegen. (wu)
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