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Aktuell Feuerwehr

161 Einsätze für die Münsinger Gesamtwehr

37 Personen konnten gerettet werden, für fünf kam jede Hilfe zu spät. Jugendwart berichtet Positives

Innerhalb von acht Monaten wurde die Münsinger Feuerwehr zwei Mal zum unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof zu einem Unfall ger
Innerhalb von acht Monaten wurde die Münsinger Feuerwehr zwei Mal zum unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof zu einem Unfall gerufen. FOTO: LENK
Innerhalb von acht Monaten wurde die Münsinger Feuerwehr zwei Mal zum unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof zu einem Unfall gerufen. FOTO: LENK

MÜNSINGEN. Von einem »ruhigen Jahr 2024« sprach Christoph Belz, Abteilungskommandant der Feuerwehr Münsingen, Abteilung Stadtmitte, bei der Jahreshauptversammlung. 131 Mal musste sie zu technischen Hilfeleistungen und Brandeinsätzen ausrücken. Rechnet man die 30 Einsätze dazu, die die Gesamtfeuerwehr hatte, wurden die Männer und Frauen zu insgesamt 161 Einsätzen alarmiert. Zum Vergleich: 2023 waren es 161 Abteilungs- und 30 Gesamtfeuerwehreinsätze, zusammengerechnet 191.

»Bei unseren Einsätzen konnten wir 37 Menschen retten, für fünf Personen kam leider jede Hilfe zu spät«, erinnerte der Brandamtmann während seines Rückblicks am vergangenen Sonntagabend. Unter anderem sprach er den »übelsten Einsatz« an, bei dem ein Müllwerker bei seiner Arbeit im Kirchtal in Münsingen unter den Lastwagen geraten war. Im Juli musste die Abteilung nach Auingen ausrücken, um einen »Zimmerbrand mit Menschenrettung« zu meistern.

19 Mal blinder Alarm

Innerhalb von acht Monaten wurden Belz und seine Kameraden zwei Mal zum unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof in Münsingen gerufen, wo es jeweils einen Unfall mit einem Triebwagen der Schwäbischen Alb Bahn gab. In beiden Fällen hatten die Verkehrsteilnehmer das Schienenfahrzeug übersehen. Mehrmals musste die Feuerwehr zu schweren Verkehrsunfällen auf der Bundesstraße 465 ausrücken. Bei einem wurde ein Motorradfahrer tödlich verletzt, bedauerte Belz.

Das Jahr 2024 wird in die Chronik mit 19 blinden Alarmen eingehen. Ein blinder Alarm ist ein Falschalarm, dem keine Gefahr zugrunde liegt. Auslöser waren private Heimrauchmelder sowie Brandmeldeanlagen, informierte der Kommandant.

»Zusammengerechnet erbrachten wir 1.047 Einsatzstunden«, rechnete Belz zusammen. Die meisten Einsätze hatte die Abteilung im Juni und Juli (jeweils 15), die wenigsten im März (6). Die Wochenstatistik brachte es ans Tageslicht, dass man, wie bereits im Jahr zuvor, dienstags die meisten, donnerstags die wenigsten Einsätze hatte.

Rechnet man die Einsätze, die Dienste sowie die Aus- und Fortbildungen zusammen, hat die Abteilung Stadtmitte »3.068 Stunden für den Schutz unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger erbracht«. Das sind laut Abteilungskommandant »umgerechnet 128 Tage«. Dazu zählen auch die Brandschutzerziehungsmaßnahmen in den örtlichen Schulen und Kindergärten sowie die Ausbildung städtischer Mitarbeitenden zu Brandschutzhelfern. Diese Einsätze werden neben den Einsatz- und Übungsdiensten absolviert, erinnerte Belz und sprach »Lob und Dank« aus.

Um den Nachwuchs brauchen sich die Floriansjünger keine Gedanken zu machen. Die Feuerwehr Münsingen, Abteilung Stadtmitte, zählt 58 aktive Einsatzkräfte, einen mehr als im Jahr zuvor. Die Jugendfeuerwehr hat aktuell 33 Mitglieder zwischen 11 und 17 Jahren. Der 2019 ins Leben gerufenen Kinderfeuerwehr gehören 15 Jungs und Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren an. Drei Männer sind in der Altersabteilung. »Wir haben eine motivierte, engagierte und leistungsstarke Truppe«, lobte Belz seine Kameraden.

Jugendwart Löschmeister Tobias Eben ließ das vergangene Jahr ebenfalls Revue passieren, als dem Nachwuchs spielend beigebracht wurde, was die Jungs und Mädchen einmal bei den Großen erwartet. Sie erfuhren, dass 2024 in der Schlauchwerkstatt sage und schreibe 3.200 Schläuche, zusammengerechnet sind das 64 Kilometer, geprüft und gereinigt wurden.

Dringender Erweiterungsbedarf

Im Hinblick auf steigende Mitgliederzahlen und den wachsenden Aufgaben benötige die Feuerwache Stadtmitte dringend weitere Unterbringungsmöglichkeiten, sagte Belz. Er erinnerte daran, dass man das Gebäude Richtung Westen problemlos erweitern könne.

Leider wolle der Eigentümer das Nachbargrundstück in der Goethestraße nicht verkaufen, informierte Bürgermeister Mike Münzing. Man werde weiterhin das Gespräch suchen, versprach das Stadtoberhaupt, der die Feuerwehr Stadtmitte in seinem Grußwort in den höchsten Tönen lobte. Seit Jahren könne man sich auf die »leistungsstarke Truppe« verlassen. (GEA)

DIE FEUERWEHR IN ZAHLEN

Die Gesamtfeuerwehr Münsingen hat 13 Abteilungen mit insgesamt 462 Mitgliedern. 329 Männer und Frauen gehören zu den aktiven Abteilungen, von denen eine die »Abteilung Stadtmitte« ist. Der Jugendfeuerwehr gehören zusammengerechnet 87 Jungs und Mädchen an, zur Altersabteilung 31 Männer. Die Kinderfeuerwehr, deren Mitglieder sechs bis zehn Jahre alt sind, zählt 15 Teilnehmer. Brandamtmann Christoph Belz ist in Personalunion Kommandant der Münsinger Gesamtfeuerwehr und Abteilungskommandant Stadtmitte. (lejo)