PFULLINGEN. Die Brücke an der Mündung vom Eierbach in die Echaz, gemalt von Ernst Eiting; das Wehr hinter dem Schloss, von Karl Raiser aufs Papier gebannt; der Abbruch der Burckhardschen Fabrik an der Badstraße, als Aquarell von Ernst Eiting; und natürlich die Klostermühle, ebenfalls von Eiting festgehalten für die Ewigkeit: Auf der rund zweistündigen Tour entlang der Echaz-»Kanäle« durch die Pfullinger Innenstadt, an der rund 80 Interessierte teilnehmen, hat Waltraud Pustal etliche Beispiele dafür parat, wie Pfullinger Künstler die Wasserläufe dargestellt haben.
Und nicht nur Maler waren von der Echaz fasziniert. Johannes Schänzlin verfasste in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Text für das Lied »Mein Echaztal«, das seither so etwas wie die Hymne der Pfullinger geworden ist. In Gedichtform hat Carl Bames, Verfasser der »Chronica von Reutlingen und Pfullingen« um die Mitte des 19. Jahrhunderts, sich mit dem Fluss befasst, und sich unter anderem kritisch mit der gerade zu dieser Zeit beginnenden Industrialisierung befasst. In »Der Segen der Echaz« geht er auf die regelmäßige Verfärbung des Flusses ein, hervorgerufen zum Beispiel durch Prozesse der Lederherstellung.
In diesem Rundgang verbindet Waltraud Pustal ihren Vortrag über die Entwicklung der Pfullinger Mühlen und später der Industriebetriebe anschaulich mit den künstlerischen Aspekten. Beide Bereiche sind Bestandteil des neuen Buches, das am Donnerstag, 24. Mai, um 18 Uhr in der Stadtbücherei Pfullingen vorgestellt wird. (GEA)