PFULLINGEN. »Lallende« Echazstädter, ein Bürgermeister, der die »Luftbomb« meisterlich beherrscht, die Premiere des »Ersten Originalen Pfullinger Schella-Trios«, virtuose Akkordeonklänge und ein Publikum, das mit frenetischem Beifall die Pfullinger Hallen fast ins Wanken bringt: All das gab es am Wochenende bei der Albvereins-Ortsgruppe. »Wir schätzen es sehr, dass Sie mit uns den ›Klingenden Frühling‹ feiern wollen, auch wenn man heute gar nichts vom Frühling gesehen hat«, begrüßte die Vorsitzende Doris Sautter die fast 200 Gäste.
Voller Stolz präsentierte sie die »neueste Errungenschaft« des Vereins: eine Skulptur des Schönbergturms, zwar in Miniatur, trotzdem aber fast zwei Meter hoch. »Die konnten wir aus einer Erbmasse vor der Vernichtung retten«.
Und schon begann das rund dreistündige bunte Programm. Das Schülerorchester der von Birgit Ebner geleiteten Akkordeongruppe eröffnete den Abend musikalisch mit dem weltbekannten Hit »Country Road« von John Denver. Das gemütliche »Only Time« spielten die Kids mit viel Harmonie, der Gospel »Oh when the Saints« erklang richtig flott. Mit dem aus einem TV-Werbespot für Diamanten bekannten Stück »Palladio« übernahm das Jugendakkordeonorchester die Bühne und beeindruckte dabei mit pulsierender Rhythmik und großer Akzentuierung.
Viel Fingerakrobatik
Elegisch und gefühlvoll erklang das »Adagietto« von Jacob de Haan, bei der »Cantina Band«, einem Titel von John Williams aus dem Film »Star Wars Episode IV«, zeigten die Jugendlichen ihr Können mit viel Rhythmik im Klang eines Ragtime. Hannes Oppl und André Späth glänzten dabei nicht nur mit Solokadenzen, sondern hatten das Stück für das Jugendorchester arrangiert und mit modernen Text-Einspielungen gewürzt.
Das Erwachsenen-Orchester mit Dirigentin Beate Fischer-Haas begann mit dem flotten Marsch »Sonnenfunken«, bevor es das Publikum mit dem »Baby Elefant Walk« eindrucksvoll in die ostafrikanische Steppe zum Film »Hatari« führte. Viel Fingerakrobatik zeigten die rund zwanzig Instrumentalisten bei Bill Haleys »Rock around the Clock«, bevor sie mit dem schmissigen »Marsch der Volksmusikfreunde« ihre Darbietung beendeten.
Dann gab es kein Halten mehr. Der oberschwäbische Barde und Dozent der Bauernschule Bad Waldsee, Bernhard Bitterwolf, brachte das Publikum mit seinen »Schwäbischen Tipps für die Xondheit«, die »Bewega«, »Loosna«, »Schnaufa«, »Essa« oder »Drenga« heißen, in Sekundenschnelle zum Lachen. Weil außerdem Mitmachen angesagt war, formte der Komödiant aus drei Zuschauern das »Erste Originale Pfullinger Schella-Trio« oder spannte bei seinem Loblied auf »dr Leberkäs« Bürgermeister Michael Schrenk ein, der mit einem Luftpumpen-Blubb die »musikalischen« Akzente setzen musste.
Vier der Zuhörer holte Bitterwolf dann für einen Sängerwettstreit auf die Bühne. »Ihr müsst herausfinden, was die do unta im Moment lallet – äh auf la, la, la singet«, lautete die Aufgabe. Mit schallenden Lachsalven im Minutentakt und frenetischem Applaus belohnte das Publikum schließlich die »Xondheits-Stond« und Bernhard Bitterwolf. (GEA)
EHRUNGEN
Marianne Bader gehört dem Albverein seit 70 Jahren an
Etliche Mitglieder halten dem Albverein seit vielen Jahren die Treue. »Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar«, betonte die Vorsitzende Doris Sautter. Auch wenn der eine oder andere aufgrund seines Alters oder wegen eingeschränkter Beweglichkeit nicht mehr aktiv am Geschehen teilnehmen könne, hoffe sie auch weiterhin auf die Unterstützung. »Sie sind wichtige Förderer unseres Vereins«.
Als Dankeschön für die Treue wurden zahlreiche Mitglieder mit Urkunden und Ehrennadeln geehrt. So etwa Elena Baumgärtel, Lars und Albert Fetzer, Roger Gerdemann, Heinz Glöser und Jürgen Wendehorst, die seit 25 Jahren Mitglieder sind. 40 Jahre im Albverein sind Marc-Steffen Baumgärtel, Birgit Ebner, Hubert Hopf, Dieter Keck und Ute Schmidt. Seit fünf Jahrzehnten bereits halten Dr. Joachim Banzhaf, Joachim Braun, Klaus Faidt, Alfred Mayr, Manfred Petrin, Dieter Plankenhorn und Ursula Schmälzle dem Albverein die Treue.
Für sechzig Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Anneliese Böhmler, Irmgard Etter, Elisabeth Faigle und Martha Friz. Seit sage und schreibe 70 Jahren gehört Marianne Bader dem Albverein an. (lpt)