LICHTENSTEIN-HONAU. Monika Burk von der DLRG Ortsgruppe Lichtenstein und Marion Krieg vom Verein für eine Solidarische Welt konnten den Musiker Mamadou aus dem westafrikanischen Binnenstaat Burkina Faso für ihr Vorhaben gewinnen. Er ist Gründer der sozio-kulturellen Gruppe »Sitala - wir sind eins«, die vielseitig engagiert ist und zudem Musik macht. Zum einen versteht er sein »Handwerk«, zum anderen übertrug er seine Begeisterung für dieses Instrument auf die Mitmacher und die Freibadbesucher. Tolle Stimmung dann von Beginn an, wenn auch noch einige Schläge schief gingen. Kein Problem, mussten sich die Trommler doch erst mit allem vertraut machen und auf Tuchfühlung mit ihren unterschiedlichen Drums gehen. Seine Anweisungen auf Französisch übersetzte Krieg oder er zeigte mit den Fingern an, was zu spielen war. Wie »un, deux, trois, sept«, sodass es jeder sehen und umsetzen konnte. Was bei Mamadou so lässig aussah, entpuppte sich als Einsatz mit voller Konzentration, Taktgefühl und Einstimmigkeit mit den anderen, was die Schläge anbetraf. »Er gibt den Appell oder die Frage vor, und wir antworten«, erklärte die Diplomsoziologin. Krieg ist »in Burkina Faso, im Land der aufrechten Menschen« im sozialpsychiatrischen Bereich engagiert und knüpfte die Kontakte.
Konzentration, Taktgefühl und Einklang waren gefragt
»Am Anfang war es noch ein Durcheinander. Es hatte manchmal den Anschein, jeder macht das, was er will«, sieht es Stefan Döttinger, dessen im DLRG aktive Schwester ihm diesen Workshop empfohlen hat. Erst sei es schwierig gewesen, aber mit der Zeit habe sich das geändert und sich eingespielt. »Die Hände kribbeln, aber sonst ist alles klasse.« »Na ja, es geht so«, gesteht Matthis. Er tue sich noch etwas schwer mit seiner Trommel, aber er finde es echt gut. »Nicht ganz einfach« empfanden es die neunjährige Kate und Maria, übten aber tapfer mit. Dem Freibadpublikum gefiel es, tanzten sie doch am Rande mit, schwangen Hüften und klatschten. »Das ist ja toll, eine super Idee. Man kann in andere Kulturen reinschnuppern«, ist Katharina Bordt der Ansicht. So sahen es auch die Organisatoren, als einen Einblick in die traditionelle Musik des Landes. Unter anderem das »Willkommenslied« und das »Lied des Friedens« waren Bestandteil der Workshop-Musik, die auch gesungen wurden. »Wir wollten hier was Besonderes schaffen und das haben wir auch erreicht«, gibt Krieg zu verstehen. Je näher der Termin rückte, umso mehr Bedenken habe sie gehabt. Dass sich nun so viele eingefunden hätten, begeistere sie und ermutige sie zu mehr. »Mamadou wird im September für eine Woche wieder hierher kommen. Wer Interesse daran hat, einen Trommel-Workshop mit ihm anzubieten, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen.« Burk, die zusammen mit ihr in Burkina Faso war, pflichtete ihr bei. »Es kommt gut an und die Leute haben ihren Spaß. Das machen wir wieder.« (GEA)