ENINGEN. Einige sind schon alle 21 abgelaufen, so viele Premiumwanderwege unter dem Label »Hochgehberge« gibt es in und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Jetzt kommt ein Weiterer dazu. »Hochgehteufelt«, der Wanderweg, der am Eninger Freibad startet und am Sonntag offiziell seiner Bestimmung übergeben wird, ist die Nummer 22. Und dann hat es sich vorerst aber auch mit neuen Wegen. Auch, weil es immer schwieriger wird, geeignete Strecken zu finden.
Denn die Ansprüche an die Routen sind hoch, eine Rundstrecke mit einer Länge zwischen 4 und 14 Kilometer soll’s sein, die Wegführung möglichst naturnah, mit einem sehr geringen Anteil asphaltierter Strecke, das Landschaftsbild abwechslungsreich und das ganze auch noch klar beschildert. Nur eine Auswahl der Anforderungen, die eine Wanderstrecke erfüllen muss, um vom Deutschen Wanderverband zertifiziert und in die Premiumklasse eingestuft zu werden. All das unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Fünf Strecken waren für dieses Jahr eingeplant, nur der Eninger Weg hat es geschafft, sagt Larissa Großberger von der Geschäftsstelle der Hochgehberge, die beim Landratsamt Esslingen angesiedelt ist.
Tourismus stärken
Hinter den »Hochgehbergen« stehen neben dem Land, das durch die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb vertreten ist, die Landkreise Reutlingen und Esslingen, die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb sowie 19 Kommunen. Ziel war es letztlich auch, den Tourismus zu stärken und gleichzeitig »die einzigartige, beeindruckende und schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft der Biosphäre erlebbar zu machen«.
Und das gelingt für Eningens Bürgermeister Eric Sindek bei dem Neuen ausgesprochen gut: »Ich freue mich sehr, dass wir den 22. Premiumwanderweg im Gebiet der Hochgehberge beherbergen dürfen.« Der »hochgehteufelt« mache aufgrund seines besonderen Streckenverlaufes den Albtrauf erlebbar. Gleichzeitig biete der Wanderweg spektakuläre Aussichten in das Albvorland und auf Eningen. Auch sei das bei Kindern beliebte Wildgehege eingebunden. Zudem könne man auf der Strecke wunderbar einkehren. »Für mich ist also der «hochgehteufelt» die eierlegende Wollmilchsau unter den Premiumwanderwegen, da er für jeden etwas zu bieten hat.« Außerdem werte »hochgehteufelt« als erster Premiumwanderweg, der ausschließlich auf Eninger Gemarkung verlaufe, die Gemeinde als Naherholungsort auf. »Er sorgt dafür, dass die Lebens- und Freizeitqualität der Eningerinnen und Eninger steigt.«
Steiler Einstieg
Der Slogan der Hochgehberge ist: »Hochgehen, um runter zu kommen.« Deshalb startet der Weg Nummer 22 auch am Eninger Freibad unterhalb der namensgebenden Teufelsschlucht. Wer sich von dort auf den Weg macht, sollte rund zweieinhalb Stunden Gehzeit für die 8,1 Kilometer lange Tour einplanen. Mit dem Einstieg in die Teufelsschlucht beginnt auch der sportlichste Teil des Wanderwegs, der auf einem alpinen Pfad auf die Albhochfläche führt, der unterhalb des Schafhauses endet. Von dort geht's zur Eninger Weide, entlang des Albtraufs zum Hännersteigfels und weiter bis der Wald den Blick auf den Glemser Stausee freigibt.
Vom Aussichtspunkt ist es nur ein Katzensprung zum Wildschwein- und Rotwildgehege der Gemeinde, zahlreiche Feuerstellen sind problemlos erreichbar, auch das Albvereinshaus lädt zu einem Zwischenstopp ein, bevor es übers Hännersteigle Richtung Gutenberg geht. Nach dem beeindruckenden Blick auf Eningen, Pfullingen und Reutlingen führt der Weg über einen schmalen Pfad wieder talwärts und Richtung Schützenhaus, einer weiteren Einkehrmöglichkeit an der Strecke. Von dort sind es nur noch wenige Schritte zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung am Freibad. Dort kann diese mit einem Sprung ins kühle Nass ein erfrischendes Ende finden.
Wanderwege kommen gut an
Dass der zumindest vorerst letzte Zuwachs bei den Premiumwanderwegen, ein Erfolg wird, daran hat Larissa Großberger auch angesichts der bisherigen Entwicklung keine Zweifel. Immer wieder erreichen sie Mail und Nachrichten von Wanderern, die die Auszeit auf den Wanderungen genießen. »Wir freuen uns über jede E-Mail.« Und auch die Wirte entlang der Wanderwege sind offensichtlich zufrieden: »Wir bekommen ein positives Feedback.« Zahlen kann Larissa Großberger aber noch keine vorlegen. Sie hofft unter anderem darauf, dass der Wanderpass, den sich die Teilnehmer bei den Gastgebern entlang der Wege abstempeln lassen können, mehr Einblicke erlaubt. Die Aktion läuft noch bis Ende Oktober. (GEA)