PFULLINGEN. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch: Sonne, blauer Himmel, weiße Wölkchen, dazu saftig grüne Wiesen, üppige Obstbäume und Schafe, die unbeirrt frisches Gras zwischen ihren Kiefern zermalmen. Damit dieses Idyll nicht in absehbarer Zeit verloren geht, haben sich am späten Montagnachmittag rund 60 Interessierte an der Arbachtal-Begehung des Netzwerks Mensch und Natur beteiligt. Die meisten sind aus Pfullingen, darunter auch Ratsmitglieder von GAL, SPD und UWV, aber auch einige Reutlinger und Eninger sind dabei.
Johann Kuttner, der vor vier Jahren gemeinsam mit der Pfullingerin Sabine Winkler das Netzwerk Mensch und Natur ins Leben gerufen hat, führt am Startpunkt beim Sportvereinszentrum kurz in die Problematik ein: Noch sei es nicht zu spät, diese Flächen vor der Bebauung zu retten. Denn noch sind das Gewerbegebiet »Hinter Holz« und das Wohngebiet »Galgenrain« nur Möglichkeiten, die der Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbands der Stadt Pfullingen einräumt. Je mehr Bürger sich dafür einsetzten, Natur und Landschaft in diesem Bereich zu erhalten, desto größer sei die Chance, eine künftige Bebauung tatsächlich abzuwenden.
Beim Rundgang weist Kuttner auf »die überragende Bedeutung des Arbachtals für die Kaltluftzufuhr in Reutlingen« hin. »Das betrifft nicht nur die Kernstadt, sondern reicht bis nach Betzingen«, berichtet er. Ein Gutachten habe das erst vor wenigen Jahren noch einmal festgestellt.
Nach einer guten Stunde ist der Rundgang zwar beendet, doch die Spaziergänger sind in Gespräche vertieft und überlegen, was sie tun könnten. Vielleicht eine Bürgerinitiative gründen? In Altenburg und Sondelfingen gebe es schon lang Initiativen, die sich gegen weiteren Flächenverbrauch engagierten, berichtet Kuttner. Deren Einsatz könnte der Reutlinger Gemeinderat nicht so ohne Weiteres ignorieren. Und schon wird eine Liste rumgereicht, in die sich alle eintragen, die Interesse daran haben, sich eventuell für den Erhalt des Idylls im Arbachtal und gegen eine mögliche künftige Bebauung zu engagieren. (GEA)