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Aktuell Jahresabschluss

Nach Eninger Chlorgas-Vorfall: Rohre müssen kontrolliert werden

In der Sitzung des Eninger Betriebsausschusses ging es um die Jahresabschlüsse der Betriebszweige »Freibad« und »Gas- und Wasserversorgung«. Der Chlorgas-Vorfall in dieser Woche im Waldfreibad spielte auch eine wichtige Rolle.

Ein idyllisches Örtchen: das Eninger Waldfreibad. Im vergangenen Jahr hatte der Betrieb mit einigem zu kämpfen.
Ein idyllisches Örtchen: das Eninger Waldfreibad. Im vergangenen Jahr hatte der Betrieb mit einigem zu kämpfen. Foto: Uwe Sautter
Ein idyllisches Örtchen: das Eninger Waldfreibad. Im vergangenen Jahr hatte der Betrieb mit einigem zu kämpfen.
Foto: Uwe Sautter

ENINGEN. Obwohl es in der Sitzung des jüngsten Betriebsausschusses des Eninger Gemeinderates eigentlich um die Jahresabschlüsse 2023 zweier Betriebszweige der Gemeindewerke ging, kam direkt zu Beginn ein Thema auf: der Chlorgas-Vorfall im Waldfreibad. »Es ist tatsächlich Gas ausgetreten«, erklärte Bürgermeister Eric Sindek. »Zwar wenig, aber doch so viel, dass das Tragen der Schutzanzüge die richtige Entscheidung war.« Er zeigte sich sehr zufrieden mit der schnellen Reaktion aller Einsatzkräfte und dankbar für diese »gute interkommunale Zusammenarbeit«. Doch mit dem Einsatz ist das Thema Chlorgas nicht ganz vom Tisch.

»Chlorgas ist eine Substanz, die Metall angreifen kann«, erklärte Sindek. Weil die alten Rohre in den Räumen, in denen die Falschen gelagert waren, aus Metall seien, müssen diese zeitnah kontrolliert werden. »Es kann gut sein, dass da noch Reparaturarbeiten auf uns zukommen werden.« Das Gas habe sich mittlerweile verflüchtigt und es bestehe keine weitere Gefahr für die Freibad-Mitarbeiter oder die Bevölkerung.

Verlust von rund 513.000 Euro

Von dem höchst aktuellen Fall leitete dann der Eninger Kämmerer Roland Schwarz über zu dem Jahresabschluss 2023 des Betriebszweiges »Freibad« der Gemeindewerke. »Leider sieht der nicht sehr positiv aus«, sagte Schwarz und verwies auf den »schmerzlichen Verlust« von rund 513.000 Euro. Für den Kämmerer ist die hohe Zahl schnell erklärt: Das unbeständige Wetter im vergangenen Jahr und die personellen Engpässe, die zu verkürzten Öffnungszeiten geführt hatten, seien im vergangenen Jahr die Gründe gewesen, weswegen weniger Menschen das Bad besucht hätten.

»In diesem Jahr sind die Besucherzahlen aber wieder gestiegen«, verriet Schwarz den Gemeinderäten. »Es ist nicht einfach, ein Freibad zu führen, aber wichtig«, sagte Sindek. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es in die richtige Richtung gehen würde. »Ich denke, dass wir trotz des hohen Jahresverlustes positiv in die Zukunft blicken können.« Die Gemeinderäte stimmten ihm zu.

Sorge um Gaspreise

Positive Zahlen brachte der Jahresabschluss des zweiten Betriebszweigs »Gas- und Wasserversorgung« mit sich: »Ich bin überglücklich, dass wir einen guten Jahresüberschuss von rund 871.000 Euro verzeichnen können und das, obwohl 2023 ein schwieriges Jahr war«, erklärte Schwarz. Vor allem das Thema Gas war eines, das dem Kämmerer Sorgen gemacht hatte. »Die Gaspreise waren ja förmlich explodiert, aber dann kam ja doch alles anders und es wurde nicht so teuer.« Der Kämmerer und sein Team sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Bürgermeister Sindek dankte Schwarz für seine Arbeit: »Die Gemeindewerke stehen aktuell ohne kaufmännischen Kopf da, weswegen Herr Schwarz mehr Aufgaben übernimmt, als er eigentlich muss.« Die Mitglieder des Betriebsausschusses stimmten ihm nickend zu. Die Gemeindeverwaltung sei auf der Suche nach einem passenden Mitarbeiter, was sich jedoch schwierig gestalte, da diese sehr gefragt seien. »Wie sieht es denn mit dem Thema 'Weg vom Gas' aus?«, fragte Albert Weinmann (GAL). »Was den neuen Wärmeplan angeht, haben wir schon ein paar Bausteine gefasst, sind aber noch mitten in der Planung und können daher noch nichts Genaues sagen«, erklärte Schwarz. 2028 muss die Wärmeplanung abgeschlossen sein, darauf werde »mit gebündelten Kräften« hingearbeitet. (GEA)