LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. Der Weg zwischen Pfullingen und dem Albtrauf auf der ehemaligen Bahntrasse ist bei Radfahrern sehr beliebt. Gerne wird er auch mit der ganzen Familie gefahren. Deshalb war es der Gemeinde Lichtenstein besonders wichtig, eine Gefahrenstelle in Unterhausen zu entschärfen. Seit Herbst wird dort im Bereich des öffentlichen Parkplatzes gearbeitet, durch eine deutliche Trassenführung wird der Radweg vom rangierenden Pkw-Verkehr getrennt. Gleichzeitig werden die beiden Bushaltestellen an der Bundesstraße 312 barrierefrei umgebaut. In Fahrtrichtung Pfullingen ist dies bereits geschehen.
»Es war einfach zu unübersichtlich auf dem Parkplatz, wenn dort Autos ein- und ausfahren und ihn gleichzeitig Radfahrer nutzen«, erklärt Bürgermeister Peter Nußbaum. Weil auch dem Landkreis diese Stelle im Zuge eines Radfahrkonzepts ein Dorn im Auge war, sei man mit dem Regierungspräsidium in Kontakt getreten.
Aktuell ist mit Kantsteinen bereits der Radweg und auch der angrenzende Grünstreifen vorgezeichnet. Später sollen durch unterschiedliche Farben und Materialien der Auto- und der Radfahrbereich deutlich kenntlich gemacht werden. Nach der öffentlichen Ausschreibung ging die Planung und Betreuung der Maßnahme an das Ingenieurbüro Herrmann und Mang in Pfullingen, während die Ausführung nun der Firma Brodbeck in Metzingen obliegt. Abhängig von der Witterung sollen die Arbeiten im März 2025 beendet sein.
Der Parkplatz, der auf einem gemeindeeigenen Grundstück liegt, werde indes nicht verkleinert, sondern nur etwas weiter Richtung Osten verlagert, erläutert Nußbaum. Der vorhandene Baumbestand bleibt erhalten, fügt Öffentlichkeitsreferent Kai Bitz hinzu. Entsprechend sind die Stämme derzeit mit Holzlatten vor den Baumaßnahmen geschützt.
Im Zuge dieser straßenbaulichen Umbauarbeiten werden auch die beiden Bushaltestellen an der Bahnhofstraße barrierefrei umgebaut. Richtung Pfullingen wurden bereits sogenannte Kasseler Borde angebracht, wodurch das Einsteigen in die Busse erleichtert wird. Auf dem Gehsteig im Bereich der Haltestelle befindet sich jetzt für Blinde und Sehbehinderte auch ein Bodenleitsystem, weiße Steine mit Rillen, anhand derer mithilfe des Langstocks die besondere Situation einer Bushaltestelle ertastet werden kann. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 240.000 Euro, wofür die Gemeinde einen Zuschuss von 30 Prozent erhält. Der Eigenmittelanteil reduziert sich dadurch auf 168.000 Euro.
Die Radweganbindung sicherer zu machen, schlägt mit rund 90.000 Euro zu Buche, führt Nußbaum aus. Davon werden 80.000 Euro vom Bund finanziert, da mit dieser Maßnahme der straßenbegleitende Radweg an der B 312 verbessert wird. (GEA)