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Aktuell Jubiläumsjahr

Geburtstagsparty für Pfullinger Heiligen mit lauter heutigen Wolfgangs

Vor 1.100 Jahren wurde der Heilige Wolfgang in Pfullingen geboren. Das ganze Jubiläumsjahr über liefen dazu Veranstaltungen, die am Sonntag in eine große Geburtstagsparty mündeten. Eingeladen waren 103 Pfullinger mit Namen Wolfgang.

Dekan Hermann Friedl begrüßte Wolfgangs aus Pfullingen. 16 waren insgesamt gekommen, einer meldete sich per E-Mail.
Dekan Hermann Friedl begrüßte Wolfgangs aus Pfullingen. 16 waren insgesamt gekommen, einer meldete sich per E-Mail. Foto: Gabriele Böhm
Dekan Hermann Friedl begrüßte Wolfgangs aus Pfullingen. 16 waren insgesamt gekommen, einer meldete sich per E-Mail.
Foto: Gabriele Böhm

PFULLINGEN. Wette verloren, aber lustig war es trotzdem bei der Geburtstagsparty des Heiligen Wolfgang, der vor um 924, also vor etwa 1.100 Jahren in Pfullingen geboren wurde. Die ökumenische Veranstaltung der katholischen Kirchengemeinde St. Wolfgang setzte am Sonntagabend den Schlusspunkt unter die Jubiläumsfeierlichkeiten.

»Wetten, dass mindestens die Hälfte aller Pfullinger mit Erst- oder Zweitnamen 'Wolfgang' der Einladung zur Feier folgt?« Darauf hatte die Kirchengemeinde gesetzt. Die Stadt hatte bei der Ermittlung der Wolfgangs geholfen und insgesamt 103 ausfindig gemacht - davon je 30 als Mitglieder der katholischen oder der evangelischen Kirchengemeinde - und diese angeschrieben. Um die Wette zu gewinnen, hätten also mindestens 52 Namensträger kommen müssen.

Das klappte nicht ganz, es waren nur 17. Wobei man aus Kulanz einen Wolfgang hinzurechnete, der sich per E-Mail gemeldet hatte. Er lebt in Coburg, wurde aber in der Marktstraße in Pfullingen geboren, genau in einem der Häuser, auf dessen Parzelle heute die Wolfgangskirche steht. Leider hatte er aber zu spät von der Veranstaltung erfahren, um noch anreisen zu können.

Weibliche Namensträger blieben, anders als es beispielsweise beim Heiligen Martin möglich gewesen wäre, außen vor. »Aber ich habe tatsächlich einmal eine Ordensschwester namens Wolfganga kennengelernt«, meinte Dekan Hermann Friedl, der die Eingeladenen und ihre Familien mit einem schwungvollen »Die Party kann starten!« begrüßte. Wolfgang Reisch, »Urgestein« der Kirchengemeinde, und Wolfgang Klatt waren die ersten, die ins Gemeindehaus gekommen waren. Nach der Namenswahl gefragt, sagten die meisten, Wolfgang sei lange ein Modename gewesen oder liege in der Familientradition.

Bei Butterbrezeln und Snacks lernten sich die Wolfgangs schnell kennen. Später wurde sogar Zirbengeist aus St. Wolfgang ausgeschenkt. »Eine nette Idee!« Das war oft zu hören. Und es gab Spiele, vorbereitet von Ursula Halter, der stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, und ihrem Team. So mussten anhand von vorgespielten Musikstücken und vorgelesenen Gedichtanfängen Komponisten und Autoren mit Namen Wolfgang erraten werden. Ein erst zweijähriger Wolfgang glänzte beim Geschicklichkeitsspiel: Aus bunten Tüchern war der Wolfgangsee mit seinem Ufer aufgebaut, das mit einer Schaumstoffaxt getroffen werden musste. Denn der Legende nach hatte der Heilige damals eine Axt geworfen, um so den Standort für seine Kirchengründung zu finden.

Am Schluss bekam jeder Wolfgang einen Wolfgangs-Piccolosekt und eine der neuen Wolfgangs-Tassen. Auch wurde ein Gutschein fürs Café Rosenkranz verlost. Und die verlorene Wette? Die Kirchengemeinde verteilt dafür Gutscheine für den Einkauf am Eine-Welt-Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Dort gibt es auch Waren aus Uganda, wo Butema, die Partnergemeinde der Kirchengemeinde, liegt. Auch Bildungsaktien für Schulen in Butema können erworben werden. Ganz sicher wäre das im Sinne des Heiligen Wolfgang. (GEA)