ENINGEN. »Knipsen können wir alle, doch was hier gezeigt wird, ist Kunst«, würdigte Gemeinderätin Annegret Romer die Leistung der Fotofreunde Eningen. Am Freitagabend fand vor dem Rathaus die Vernissage zur Ausstellung »Mein Lieblingsfoto« statt. Zum ersten Mal zeigen die Fotofreunde ihre Werke im Rathaus. Der Verein hat seine Fans, rund 70 Gäste waren gekommen. Für den musikalischen Rahmen sorgte ein Blechbläserteam der Musikschule unter Leitung und Mitwirkung von Vereinsmitglied Dr. Michael Dürr.
Über 30 »Lieblingsfotos« sind noch bis zum 6. März zu sehen. Wer den startenden »Seeadler« von Peter Oeschey betrachtet, die Bahnen ziehenden Schwimmer im Eninger Freibad von Dr. Michael Dürr, das flirrende »Reutlinger Riesenrad« von Johannes Munz, den historischen VW-Campingbus von Egon Rudelbach, die seidenzarten »Mohnblumen auf der Schwäbischen Alb« von Dieter Hank oder die königlich in Szene gesetzten Blüten von Uschi Schäfer, begreift schnell, wie viel Können, Geduld und Mühe aufgewendet werden muss, um meisterhafte Fotos in Farbe oder Schwarz-Weiß von den unterschiedlichsten Motiven zu schießen.
Durch regelmäßige Veröffentlichungen in den »Eninger Nachrichten« kommt eine breite Öffentlichkeit in den Genuss der Fotografien und der erläuternden Texte von Peter Nabholz.
2019 schlossen sich etwa 25 Amateur-Fotografinnen und Fotografen aus Eningen und Umgebung zusammen, um alle 14 Tage gemeinsam auf Fototour zu gehen, ihre Bilder zu besprechen, Tipps zu geben und vom Wissen der anderen zu profitieren. Motiv, Belichtung, Bildaufbau, das alles sind Fragen, die dort geklärt werden können. Wie man an den »Schwimmern im Freibad« sieht, die von oben aufgenommen wurden und die den Flyer zur Ausstellung zieren, kommen immer mehr auch die Finessen der Drohnenfotografie ins Spiel.Um den Fokus auf neue Fragestellungen zu lenken, setzt sich der Verein jeweils ein Jahresthema. Sportfotografie, Abstraktion oder aktuell »Serien und Sequenzen« standen schon auf dem Programm.
Lauter Sahnestücke
2022 lautet das Thema »Mobilität«. Einige Vereinsmitglieder haben auch bereits in Eningen in der alten Gemeindebücherei, der Mensa der Achalmschule oder im Paul-Jauch-Haus ausgestellt. »Wer ein Foto einreicht, wird immer berücksichtigt«, sagte Dürr. Jeder solle zum Zuge kommen. Doch man sei auch durchaus ehrgeizig. »Im Bereich der Makrofotografie spielen wir in der Bundesliga.« Leider habe die Pandemie schon im Jahr nach der Vereinsgründung die Aktivitäten eingeschränkt, jedoch nicht gestoppt. »Wir haben immer Möglichkeiten gefunden, uns untereinander auszutauschen und den Kontakt zu halten.« Hinsichtlich der Motive habe man sich der häuslichen Umgebung gewidmet.
Etliche Wochen mit Auswahl, Abzüge bestellen, Rahmen besorgen, Passepartouts schneiden oder Werbung hätten die Vorbereitungen zur Ausstellung benötigt. »Jetzt stellen wir unsere Sahnestückchen aus.« Passend dazu habe das Bläserensemble »Aber bitte mit Sahne« von Udo Jürgens gespielt. Ein »Lieblingsfoto«, so Dürr, sei nicht automatisch das beste Foto. »Jedoch eines, das an besonders schöne Momente erinnert, besonders viel Geduld erfordert hat oder bei dem man genau im richtigen Moment auf den Auslöser drückte.« Er dankte allen, die die Ausstellung ermöglicht hatten, und vor allem Eva Mettenberger vom Kulturamt, die die Vernissage vorbereitet habe. In ihrer Rede zitierte Annegret Romer die Fotografin und Fachbuchautorin Almut Adler: »Fotografieren ist wie schreiben mit Licht und sehen mit Liebe.« (GEA)
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung im Eninger Rathaus ist bis zum 6. März jeweils donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr zu sehen. Außerhalb dieser Zeit wird um Voranmeldung gebeten. (gb) 07121 8921255