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Aktuell Subvention

Förderung für Dachbegrünungen in Eningen

Biodiversität und Hochwasserschutz: Eningen zahlt bis zu 800 Euro für Maßnahmen an Bestandsbauten

Flachdächer können ökologisch sinnvoll genutzt werden.  FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA
Flachdächer können ökologisch sinnvoll genutzt werden. FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA
Flachdächer können ökologisch sinnvoll genutzt werden. FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA

ENINGEN. Wer in Eningen sein Dach begrünt, bekommt dafür künftig eine Förderung von der Gemeinde. Das hat der Technische Ausschuss jetzt einstimmig beschlossen. Auf den Weg gebracht hat das Thema die GAL, die einen entsprechenden Haushaltsantrag gestellt hatte.

4 000 Euro werden zunächst dafür in den Haushalt eingestellt. Pro Quadratmeter Flachdach oder flach geneigtes Dach werden 20 Euro bezahlt, maximal aber 800 Euro. Sollte die Nachfrage nach der Unterstützung groß sein, es gar einen »Run« auf den Subventionstopf geben, könnten im kommenden Haushaltsjahr erneut Mittel eingestellt werden, schlug Dr. Barbara Dürr auf Nachfrage von Uwe Moßig (GAL) vor. Dürr leitete die Sitzung in Stellvertretung von Bürgermeister Alexander Schweizer.

Über die neue Fördermöglichkeit informiert werden sollen die Bürger über die Eninger Nachrichten, erklärte Martin Haug vom Bauamt. Wer Interesse habe, könne sich ja an die Verwaltung wenden, die dann genauere Informationen liefern kann, schlug die Fraktionsvorsitzende Annegret Romer (GAL) vor.

Unterstützt werden nur Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden, wenn also ein Kiesdach oder »nacktes« Dach begrünt wird. Für Neubauten gilt das Angebot nicht. Gefördert werden sowohl intensive als auch extensive Begrünungsmaßnahmen, wobei die Substratschicht mindestens zehn Zentimeter dick sein muss. »Zwölf wären besser, aber manche Dächer sind dafür statisch nicht ausgerichtet«, weiß Romer.

Die Begrünung solle dauerhaft gepflegt und erhalten werden, heißt es im Antrag der Grünen. Wenn möglich soll durch Totholz, kleine unbepflanzte Sandflächen, Wildbienenhäuser oder Höherschüttungen in Teilbereichen mit Gräsern und weiteren Stauden wertvoller Raum für Insekten geschaffen werden.

Dass mit den begrünten Dächern ein Beitrag zur Biodiversität geleistet wird, ist Romer und der GAL besonders wichtig. Zugleich dienten diese Dächer der Wasserrückhaltung beziehungsweise -speicherung, was eine wichtige Rolle beim Starkregenrisikomanagement spiele, erklärt die Fraktion. Ein Anreiz für Bauherren könne es außerdem sein, dass durch die Reduzierung von versiegelter Fläche die individuellen Abwassergebühren sinken.

Dem schriftlichen Antrag auf Förderung müssen eine kurze Beschreibung der Maßnahme und eine Kennzeichnung der Fläche im Lageplan beigefügt werden. Mit den Arbeiten darf erst begonnen werden, wenn eine schriftliche Zusage der Gemeinde zur Förderung vorliegt.

Es gebe bereits einige gute Beispiele für Dachbegrünungen im Ort, erklärte Barbara Dürr: eines davon auf dem Johanneskindergarten. (GEA)