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Aktuell Verkehr

Eninger FWV-Fraktion kritisiert: Zeitpunkt der Ampelabschaltung unverständlich

Die Ampelanlage am Scharfen Eck ist momentan außer Betrieb.  FOTO: HAI
Die Ampelanlage am Scharfen Eck ist momentan außer Betrieb. Foto: Claudia Hailfinger
Die Ampelanlage am Scharfen Eck ist momentan außer Betrieb.
Foto: Claudia Hailfinger

ENINGEN. Die Ampelanlage bei der Eninger Kneipe »Scharfes Eck« ist derzeit außer Betrieb. In einer Testphase soll erprobt werden, ob dauerhaft auf die Anlage verzichtet werden soll, wie Bürgermeister Alexander Schweizer auf GEA-Anfrage (und nicht, wie versehentlich berichtet, in der Ratssitzung) erklärte.

Große Zweifel an der Testphase hat jetzt die FWV-Fraktion des Gemeinderats angemeldet. Eine nächtliche Abschaltung der Ampelanlage sei durchaus sinnvoll, teilt Dr. Tobias Lorch stellvertretend mit. Dies werde seit Jahren praktiziert, ein Unfallschwerpunkt sei aus der Kreuzung deshalb nicht geworden.

Auch die aktuelle 24-Stunden-Abschaltung habe Vorteile, was auch aus dem Feedback aus der Bevölkerung hervorgehe. So ermögliche sie ein deutlich flüssigeres Fahren von Eningen nach Reutlingen sowie ein schnelleres Einbiegen von der Hauptstraße in die Reutlinger Straße/Weihenstraße.

Verkehr derzeit stark reduziert

Aber: »Der aktuelle Zeitpunkt, um dies zu untersuchen, ist absolut unverständlich«, so Lorch. Die gerade erst publizierte Studie der Böckler-Stiftung zeige, dass mindestens ein Viertel der Arbeitnehmer ihre Arbeit in der Corona-Zeit von Zuhause aus erledige. Der Individualverkehr sei derzeit deutlich reduziert.

»Momentan ist man im morgendlichen Berufsverkehr in 45 Minuten im Zentrum von Stuttgart – davon konnten Pendler bis vor einem Jahr nur träumen«, so Lorch weiter. Höchstwahrscheinlich werde sich die Lage nach der Lockdownphase wieder ändern, sei wieder mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen. Dann sei die Lage neu zu bewerten. Eine Entscheidung zur Notwendigkeit der Ampelanlage jetzt zu treffen, wäre »fahrlässig«.

Gesamtkonzept fehlt

Des Weiteren fehle nach wie vor ein gesamtheitliches Verkehrskonzept für Eningen. Unter Umständen wäre die Ampelanlage für ein solches notwendig und sinnvoll, was dann wieder unnötige Kosten verursachen würde, führt Lorch weiter aus.

Etwa Mitte März, so hatte Schweizer erklärt, soll nach mehrwöchiger Beobachtung der Verkehrslage zusammen mit dem für die Landesstraße zuständigen Straßenbauamt über den Verbleib der Ampel entschieden werden. (hai)