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Aktuell Tradition

Dies Jahr fällt das Pfullinger Sternpaschen aus

Dieses Jahr fällt der Würfelspaß rund um das mürbe Hefeteiggebäck in den Kneipen der Echazstadt aus

Ute Rosenkranz mit einem Stern des Kettensägenkünstlers Billy Tröge.  FOTO: SAUTTER
Ute Rosenkranz mit einem Stern des Kettensägenkünstlers Billy Tröge. FOTO: SAUTTER
Ute Rosenkranz mit einem Stern des Kettensägenkünstlers Billy Tröge. FOTO: SAUTTER

PFULLINGEN. Für Zocker alter Schule, traditionsbewusste Pfullinger aber auch für Vertreter der modernen Spaßgesellschaft ist es die Nacht der Nächte. Denn am 5. Januar, am Tag vor dem Öbersten, wie man in Pfullingen sagt, rollen in der Echazstadt normalerweise die Würfel. Dann stehen Spiele wie der »Lange Entenschiss«, »S’nackte Luisle« oder der »Wächter bläst vom Turm« auf dem Programm, machen fleißige Schreiber Strich um Strich auf die Zettel, bis der letzte Stern in festen Händen ist. Denn das mürbe Hefeteiggebäck, das dann am besten schmeckt, wenn viel Butter drin und drauf ist, ist das Ziel allen Verlangens.

Zugegebenermaßen waren in letzter Zeit die Wirtshäuser nicht mehr so voll wie noch im vergangenen Jahrhundert, als quasi an jeden Tisch in der Echazstadt gezockt wurde. Was auch dem Umstand geschuldet ist, dass nicht nur in der Nacht zum Öbersten gespielt wird. Sondern auch in den Tagen davor und danach, halt so, wie es ins Alltagsleben passt.

Doch heuer passt der gesellige Spaß überhaupt nicht in die Coroanarealität. »Kein Vergleich«, sagt Ute Rosenkranz vom gleichnamigen Café am Lindenplatz, wenn sie in ihr Bestellbuch blickt. Nur wenige haben einen ihrer siebzackigen Sterne für heute geordnet. Im Alltag laufe das Geschäft mit dem Hefeteiggebäck in verschiedenen Größen gut. Aber Vereine bestellten in diesem Jahr überhaupt nicht, sagt Ute Rosenkranz und blickt etwas traurig auf das Prachtexemplar neben ihr. Den riesigen Stern hat der Kettensägenkünstler Billy Tröge perfekt aus Holz geschnitten. Das Kunstwerk war das Geschenk eines Freundes für ihren Sohn. Jetzt steht es im Verkaufsraum und macht Hoffnung darauf, dass im kommenden Jahr die Sterne besser stehen. (us)