PFULLINGEN. Die Etat-Verabschiedung geriet beinahe zur Nebensache. Denn Klaibers Haushaltsrede sorgte zumindest auf den Zuschauerplätzen für Furore: Der langjährige CDU-Stadtrat nutzte die Gelegenheit für eine Abrechnung mit dem Bürgermeister. »Die Zukunftsaufgaben der Stadt sind nur dann zu bewältigen, wenn es der Wirtschaft gut geht und die Verwaltung gut aufgestellt und motiviert ist«, betonte er und schickte gleich die deutliche Kritik hinterher: »Bei der Führung und beim Umgang mit den Mitarbeitern gibt es bei der Stadt Pfullingen noch viel Luft nach oben! Die Folge ist eine verbreitete Unzufriedenheit der Beschäftigten und eine auffallend hohe Personalfluktuation.«
Bezug nehmend auf die Großprojekte aus dem ISEK-Prozess, deren Finanzierung im Haushalt 2020 anlaufen soll, stellte Klaiber fest: »Aktuell ist die Stadtverwaltung bei allen diesen Projekten noch weitgehend im Blindflug unterwegs. Das ist keine gute Voraussetzung für die vom Gemeinderat zu treffenden Entscheidungen. Es fehlt an einem klaren Konzept und an einem Plan für die Umsetzung! Das ist normalerweise Chefsache! Solche Konzepte und Pläne hatten wir früher und sie wurden regelmäßig umgesetzt!«
Klaibers Fazit: »Wir sind weitgehend stehen geblieben!« In den Haushaltsreden der anderen Fraktionen gab es ebenfalls Hinweise auf die zunehmende Unzufriedenheit der Ratsmitglieder mit der Arbeit der Verwaltung, aber nicht in der Deutlichkeit, für die sich Klaiber entschieden hatte. Schrenk ging in der Sitzung auf die Kritik nicht ein.
Ausführlich berichtet der Reutlinger General-Anzeiger über die Haushaltsverabschiedung in der Print-Ausgabe am Donnerstag. (GEA)