ENINGEN. Dass sie nicht aus Zucker sind, stellten am Samstag die Kinder und Erwachsenen unter Beweis, die beim 24. Charitylauf der Aktion »Fußballkids helfen« des TSV Eningen im Arbachtalstadion mitliefen. Es regnete und schüttete, doch der gute Zweck spornte alle an. »Bei schönem Wetter kann jeder laufen«, lobte Initiatorin Dr. Barbara Dürr. »Aber heute mitzumachen, ist geradezu heroisch.« Zwar musste der geplante Kindergottesdienst wetterbedingt ausfallen, doch dann starteten um 10 Uhr die Kinder und um 11 Uhr die Großen. Wie immer übernahmen die Fußballabteilung und der Förderverein Eninger Jungs die Bewirtung mit Kaffee, Kuchen, Würsten und Pommes. Extra schwungvolle Musik - wie »Heut is so a schener Dag« oder das Kinderlied »Aramsamsam« - sorgte für gute Laune.
»Ich finde es grandios, dass Sie alle gekommen sind«, betonte Barbara Dürr und überbrachte als seine Stellvertreterin die Grüße von Bürgermeister Eric Sindek, dem Schirmherrn der Veranstaltung. Die ganze Woche über habe man sich überlegt, ob das Event ausfallen solle. Doch dann habe man es gewagt, zumal auch bereits eine Großspende eingegangen war und fast alle bedachten Organisationen vor Ort waren. Am Samstag kamen dank der Laufrunden 2.055 Euro zusammen, 10.000 Euro aus einer Einzelspende und 100 Euro als spontane Gabe. Da die Aktion noch bis zum 22. Juni läuft und die Spenden für die Runden der Kindergartenkinder noch ausstehen, steht die Endsumme noch nicht fest.
Das Verfahren ist bekannt: Kinder und Erwachsene laufen bekommen pro Stadionrunde von 480 Metern 1 Euro von einem Sponsor. Das Geld kommt vollständig verschiedenen Einrichtungen zugute, in diesem Jahr dem Förderkreis Hospiz Veronika, dem Verein Frühchen Reutlingen, der Palliativstiftung Reutlingen, dem Verein Sonnenstrahlen, dem Kinder- und Jugendhospiz Reutlingen sowie der ALS-Hilfe Neckar-Alb »Wir können alles außer Muskeln« und zum ersten Mal dem Verein Wirbelwind Reutlingen.
»Ich bin gespannt, wer heute kommt«, sagte zum Startzeitpunkt Sabine Beck, Leiterin des Bruckberg-Kindergartens und der beiden kommunalen Gruppen des Schillerhauses. Vor den Ferien hätten sich 20 Kinder angemeldet, allerdings bei bestem Wetter. »Im andern Fall laufen wir eben die Runden später«, so die Leiterin. Denn wie immer war neben dem Live-Lauf im Stadion auch die virtuelle Teilnahme vor oder nach dem Event möglich. Daher gab es am Samstag keine Siegerehrung für den Kindergarten mit den meisten gelaufenen Runden. Diese wird nachgeholt, wenn die Ergebnisse feststehen.
Doch die Kinder kamen in Gruppen, sämtliche Kindergärten waren vertreten. Sie liefen unglaubliche 820 Runden, ein Kind allein sogar 17 Runden. Auf den Regen angesprochen und ob sie nicht lieber im Trockenen wären, konnten die Geschwister Nela (5) und Linus (6) nur groß gucken: Schließlich waren sie bestens ausgerüstet.
Die Kindergärten hatten wie immer eigene Sponsoren, ebenso die »Mitläufer«, also die Eltern und Geschwister der Kindergartenkinder. Wenn das Wetter besser wird, bietet Melanie Seibold von der Fußballabteilung sogar noch einen weiteren Tag zum Laufen an.
»Hut ab!«, lobte Gaby Kunert vom Ambulanten Kinder- und Jugend-Hospizverein. »Bei diesem Wetter ist es umso schöner, dass so viele treue Seelen gekommen sind und dass sie trotzdem Spaß haben.« Auch die anderen Organisationen, für die diese Runden gedreht wurden, waren voll des Lobes.
Einen Halbmarathon liefen Timo Kilgus, Matthias Wucherer und Vitali Pritipa. Mit vielen Laufrunden besonders engagiert waren die Häbleswetzer und der Tennisverein, berichtete Barbara Dürr. Gudrun und Klaus Göbel, ein Ehepaar aus Eningen, liefen je 17 Kilometer. Ein weiteres Ehepaar lief seine Runden daheim im trockenen Wohnzimmer und gab dafür eine Spende ab. (GEA)