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Aktuell Einsatz

Abgestürzter Flieger beim Schloss Lichtenstein geborgen

Am Mittwochnachmittag ist ein Motorsegelflugzeug nahe dem Schloss Lichtensteins verunglückt. Die Bergung dauerte einen ganzen Tag. So lief sie ab.

Die Bergung des Motorsegelfliegers dauerte den ganzen Tag. Das Wrack liegt nun auf dem Lichtensteiner Bauhof.
Die Bergung des Motorsegelfliegers dauerte den ganzen Tag. Das Wrack liegt nun auf dem Lichtensteiner Bauhof. Foto: Feuerwehr Lichtenstein
Die Bergung des Motorsegelfliegers dauerte den ganzen Tag. Das Wrack liegt nun auf dem Lichtensteiner Bauhof.
Foto: Feuerwehr Lichtenstein

LICHTENSTEIN/ENGSTINGEN. Am vergangenen Mittwochnachmittag ist ein Motorsegelflieger im Waldstück zwischen dem Schloss Lichtenstein und dem Traifelberg abgestürzt. Dabei wurden zwei Menschen - der 45-jährige Pilot und eine 16-jährige Insassin - verletzt, hieß es in der bereits veröffentlichten Polizeimeldung. Neben der Polizei waren Rettungskräfte, die Feuerwehr Lichtenstein, die Bergrettung Pfullingen/Bad Urach sowie die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) am Einsatzort. Auch ein Polizeihubschrauber befand sich kurzfristig im Einsatz. »Das ist absolut kein alltäglicher Einsatz«, erklärt Andreas Daum, Feuerwehrkommandant aus Lichtenstein, im GEA-Gespräch und lässt den Fall Revue passieren.

Im Feuerwehrhaus in Unterhausen sei ein Notruf wegen eines verunglückten Gleitschirmfliegers eingegangen. »Als wir dann aber vor Ort im Wald ankamen, haben wir schnell gemerkt: Der Fall ist größer«, sagt Daum. Die Einsatzkräfte hätten angesichts des abgestürzten Motorsegelfliegers mit seinen zwei Insassen sofort Verstärkung angefordert, die dann auch eintraf.

Naturschutz- und Trinkwasserschutzgebiet

Solch eine Rettung folgt einer klaren Linie: »Zuerst kümmern wir uns um die Menschen, dann stellen wir den Brandschutz sicher und im Anschluss geht es um den Naturschutz«, erklärt Daum. Vor allem Letzteres sei, nachdem die beiden Verletzten notärztlich versorgt waren, ein wichtiger Punkt gewesen: »Das Flugzeug ist nämlich in einem Naturschutz- und Trinkwasserschutzgebiet abgestürzt.« Damit diese nicht verunreinigt werden, mussten auslaufende Betriebsstoffe, wie beispielsweise Benzin, aufgefangen werden.

Das Wrack des Motorsegelfliegers.
Das Wrack des Motorsegelfliegers. Foto: Feuerwehr Lichtenstein
Das Wrack des Motorsegelfliegers.
Foto: Feuerwehr Lichtenstein

Auch der Vertreter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) riet aus diesen Gründen zu einer schnellen Bergung des Wracks. »Weil es aber schnell dunkel wurde, mussten wir das auf den nächsten Tag verschieben«, erklärt Daum. So ging es am Donnerstag gegen 8 Uhr weiter mit dem Einsatz.

Unfallursache herausfinden

»Am Morgen sind wir alle zusammen eingetroffen und haben dann erstmal weitere Untersuchungen durchgeführt.« Vor allem der BFU-Vertreter habe zahlreiche Vermessungen vorgenommen, um den Unfallhergang später so gut wie möglich rekonstruieren zu können. Sein Ziel ist es nämlich, die Ursache des Unglücks herauszufinden - diese sei noch unklar.

»Danach waren wir dran«, sagt Daum. Gemeinsam mit einigen Einsatzkräften der Bergrettung Pfullingen wurde dann Teil für Teil das Flugzeug-Wrack geborgen. Einige davon mussten diese im Wald zerlegt werden, um abtransportiert zu werden. Mit einem Bagger manövrierten die Kräfte die Wrackteile dann zum nächsten befahrbaren Weg, wo sie auf ein Fahrzeug geladen wurden. »Weil einige Teile auch in den Bäumen hingen, mussten wir noch den Lichtensteiner Forsthof mit ins Boot holen, da unter anderem ein Baum gefällt werden musste«, erklärt Daum.

Reibungsloser Ablauf

Nach knapp neun Stunden konnten die Kräfte dann ihren Einsatz gegen 17 Uhr beenden. Das Flugzeug-Wrack liegt jetzt auf dem Lichtensteiner Bauhof. Am Montag wird der BFU-Vertreter dieses weiter inspizieren. »Dafür braucht er uns aber nicht mehr. Unser Einsatz ist jetzt beendet«, sagt Daum. Auf Instagram wurde ein gemeinsamer Rückblick auf den Einsatz veröffentlicht, in dem unter anderem auch die organisationsübergreifende Zusammenarbeit gelobt wird, die dazu geführt habe, dass sowohl die beiden Verletzten also auch das Wrack reibungslos geborgen werden konnten. (GEA)