ENINGEN. In Eningen hat die Bundespolizei am Donnerstagvormittag eine Razzia in einem Haus am Schützenhausplatz durchgeführt. Die Razzia war Teil einer bundesweiten Aktion: Insgesamt wurden 40 Wohn- und Geschäftsräume sowie Bordellbetriebe in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachen, Thüringen und Bremen untersucht, bestätigt Verena Nastoll, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung in Frankfurt, auf GEA-Nachfrage. Den Auftrag dazu hatte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt gegeben. Der Verdacht: gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern, Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuerhinterziehung.
In Eningen haben die Beamten bei der Hausdurchsuchung im Massagesalon am Schützenhausplatz mehrere chinesische Frauen gefunden, die sich illegal prostituiert haben sollen, sagt Nastoll. Festgenommen wurde bei der Razzia aber niemand. Wie es mit den Chinesinnen weitergeht, weiß die Sprecherin nicht genau. Nur so viel: »Wenn die Chinesinnen ohne einen Aufenthaltstitel in Deutschland sind, dann werden sie an die Landespolizei übergeben.«
800 Beamte im Einsatz
Insgesamt waren bei der Durchsuchungsaktion in den acht Bundesländern knapp 800 Beamte der Bundespolizei sowie acht Steuerfahnder des Finanzamts Offenbach am Main im Einsatz, heißt es in einer Polizeimitteilung. In Düren und Karlsdorf-Neuthard wurden drei Tatverdächtige festgenommen. Sie werden verdächtigt, zwischen Oktober 2022 und Oktober 2024 zahlreiche Frauen aus der Volksrepublik China als Prostituierte in fast 500 Orten beschäftigt und beherbergt zu haben, obwohl diese nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit verfügten. (GEA)