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Aktuell Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung in Metzingen ab sofort per Handy möglich

Wer umzieht, hat eh schon jede Menge Stress. Mit dem Kistenauspacken ist es nicht getan, innerhalb von zwei Wochen sollte man sich noch bei der Kommune um die Um- oder die Neuanmeldung kümmern. Wer nach Metzingen zieht oder innerhalb der Stadt umzieht, kann das ab sofort digital erledigen - ganz bequem vom Sofa aus. Wie die elektronische Wohnsitzanmeldung, kurz: eWA, funktioniert, demonstrierten jetzt die Verantwortlichen im Metzinger Rathaus.

Tanja Heuser (links), die im Metzinger Rathaus den Fachbereich Digitalisierung leitet, demonstriert zusammen mit Oberbürgermeist
Tanja Heuser (links), die im Metzinger Rathaus den Fachbereich Digitalisierung leitet, demonstriert zusammen mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh und Tamara Henzler, Teamleiterin des Bürgerbüros, wie die Wohnsitzanmeldung per Handy funktioniert. Foto: Andreas Fink
Tanja Heuser (links), die im Metzinger Rathaus den Fachbereich Digitalisierung leitet, demonstriert zusammen mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh und Tamara Henzler, Teamleiterin des Bürgerbüros, wie die Wohnsitzanmeldung per Handy funktioniert.
Foto: Andreas Fink

METZINGEN. »Wir sind eine der ersten Städte landesweit, die die elektronische Wohnsitzanmeldung anbieten«, freut sich die Metzinger Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh. Nach Pilotstädten wie Stuttgart oder Freiburg reiht sich nun auch die Große Kreisstadt bei den digitalen Wohnsitzanmeldungen mit ein.

Geht ganz einfach, betonen Tanja Heuser, die im Metzinger Rathaus den Fachbereich Digitalisierung leitet, Tamara Henzler, die Teamleiterin des Bürgerbüros, und OB Carmen Haberstroh. Was man dafür braucht: ein Smartphone und die Ausweis-App, die man kostenlos herunterladen kann. Außerdem - falls man in eine Mietwohnung zieht - eine Wohnungsgeberbestätigung, einen gültigen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion und der dazugehörigen PIN. Wer noch nicht weiß, was das ist und wie diese aktiviert wird, kann das auf der Homepage des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat unter www.personalausweisportal.de nachlesen.

Dann kann's schon losgehen mit der elektronischen Wohnsitzanmeldung: Als erstes legt man ein Nutzerkonto an und identifiziert sich. Dazu startet man die installierte Ausweis-App und hält seinen Personalausweis an das Smartphone. Anschließend beantwortet man im Online-Dienst noch ein paar Fragen zum neuen Wohnsitz und lädt die Wohnungsgeberbestätigung hoch, wenn man zur Miete wohnt. Wer nicht allein umzieht, melde noch (Ehe-)Partner(in) oder weitere Familienmitglieder - Kinder also - an. Wer das alles schon auf seinem Ausweis hinterlegt hat, ist mit wenigen Klicks weiter. Fast geschafft.

»Wir informieren Sie per E-Mail, sobald die Meldebestätigung im Online-Dienst heruntergeladen werden kann «, hört und sieht man auf dem Erklärvideo, das man auf der Homepage der Stadt Metzingen unter www.metzingen.de/wohnsitzanmeldung sehen kann. Jetzt muss nur noch die Anschrift auf dem Personalausweis aktualisiert werden. Das geht so: Der Online-Dienst führt erneut auf die Ausweis-App - die neue Anschrift wird auf dem Chip des Personalausweises gespeichert. Das ist die digitale Seite: Nach rund zwei Wochen kommt Post von der Bundesdruckerei in Berlin mit einem Aufkleber für den Personalausweis und den Reisepass. Den klebt man selbst auf die Rückseite. Das Dokument wird schließlich nicht nur digital gelesen, sondern oft immer noch nur in Augenschein genommen.

»Wir können es uns nicht leisten, die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht konsequent zu nutzen«

Wer einigermaßen digitalaffin ist, erledigt das ganz bequem von zuhause aus. Wer nicht mit dem Smartphone aufgewachsen ist, findet Hilfe in dem Erklärvideo auf der Metzinger Homepage. Wer auch damit fremdelt oder kein Smartphone hat, kann trotzdem nach wie vor ins Bürgerbüro im Rathaus kommen und den klassischen Weg wählen. Das bekräftigt Carmen Haberstroh: »Es ist nicht so, dass ich die Menschen nicht nach wie vor gern im Rathaus begrüße«, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Die Verwaltungs-Chefin hebt aber den Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger sowie für das Rathaus-Team hervor: »Die Kolleginnen und Kollegin in der Verwaltung haben dadurch mehr Kapazitäten für andere Aufgaben. Zudem können sie die Bürgerinnen und Bürger besser unterstützen, die intensiveren Beratungsbedarf haben oder digital noch nicht so affin sind.«

»Wir können es uns nicht leisten, die Möglichkeiten der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz nicht konsequent zu nutzen«, betont die OB, die gleich nach ihrem Amtsantritt vor drei Jahren den Geschäftsbereich »Digitalisierung und IT« geschaffen hatte. Sie appelliert in diesem Zusammenhang auch an Land und Bund, »mehr auf das digitale Gaspedal zu treten«. Konkret: Bis jetzt sind die Zuständigkeiten immer noch auf mehrere Ministerien verteilt. »Das kann nicht funktionieren«, sagt sie. »Ich höre immer nur, dass Bund und Land Bürokratie abbauen wollen, aber den schönen Worten müssen auch Taten folgen.« (GEA)

www.metzingen.de/wohnsitzanmeldung

Was ist eine eID-Karte?

Zum 1. Januar 2021 wurde die eID-Karte mit Online-Ausweisfunktion für Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union sowie Angehörige des Europäischen Wirtschaftsraums eingeführt. Sie dienst dazu, die Identität einer Person elektronisch nachzuweisen, ähnlich wie ein herkömmlicher Personalausweis oder Reisepasse.

Ein eID-Ausweis enthält in der Regel einen Mikrochip, der persönliche Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geschlecht und manchmal auch biometrische Daten wie Fingerabdrücke speichert.

www.personalausweisportal.de