METZINGEN-GLEMS. Autos mussten zwei Tage lang draußen bleiben aus Glems, die Ortsdurchfahrt gehörte den Feiernden: Vier Vereine und die evangelische Kirche hatten nach vier Jahren Pause zum inzwischen 20. Dorfhock eingeladen. Ein Selbstläufer mit kurzen Startschwierigkeiten, denn pünktlich zum Fassanstich durch Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh hatte am Samstag Regen eingesetzt. »Unsere Bestellung ging nicht auf, die Lieferung war falsch«, fasst Christopher Maisch von der Feuerwehr am Sonntagvormittag den Auftakt zusammen. Da kann er schon längst wieder lachen, denn nach dem verhaltenen Start füllte sich die zur Festmeile umfunktionierte Ortsmitte nach und nach: »Die Stimmung war trotz des Wetters sehr gut.« Die Band Two Tops spielte bis kurz vor Mitternacht und um ein Uhr wurde jedenfalls noch kräftig gefeiert. Unter die vielen Glemser hatte sich eine Fußballmannschaft aus Südbaden gemischt, die in der Gegend ihr Camp hat: Die 30 Personen hätten sich sichtlich wohl gefühlt beim Feiern im Metzinger Stadtteil, hieß es.
»Die Stimmung war trotz des Wetters sehr gut«
Wie’s in Glems üblich ist, blieben am Sonntag die meisten Küchen und Grills kalt – zum Mittagessen ging’s in den Flecken. Traditionell ist der Dorfhock aber auch bei Radlern beliebt, die in Glems Station machen: »Das Wetter ist ideal zum Radfahren«, bilanziert Maisch beim Blick gen Himmel. Und so wurde im Lauf des Mittags die Menge an Fahrrädern immer größer und auch die Autofahrer mussten weite Kreise ziehen, um einen Parkplatz zu bekommen. Klein und fein, familiär und deshalb auch gemütlich sei der Glemser Hock, war immer wieder zu hören. Lob gab’s auch von der Oberbürgermeisterin für die Organisatoren, berichtet Maisch: »Wir sollen aktiv bleiben, meinte sie.«
Mit dem Dorfhock könne Glems laut Maisch einerseits zeigen, dass man gemeinsam etwas schafft und gleichzeitig stärke man damit die Dorfgemeinschaft - auch wenn die Organisation und Durchführung mit viel Arbeit verbunden sei. Das Fest stemmen der TSV, der Gesangsverein, der Förderverein Obstbaumuseum und die Feuerwehr sowie die evangelische Kirche gemeinsam. Und wenn sie auch mit einer unterschiedlichen Anzahl an Helfern präsent sind, wird der Erlös zu gleichen Teilen unter den Beteiligten aufgeteilt. Jung und Alt, Glemser oder Auswärtige wissen das Engagement jedenfalls zu schätzen. Am Sonntag waren kaum noch Plätze frei an den unzähligen Biertischen, für musikalische Unterhaltung der Festgemeinschaft sorgte Alleinunterhalter Wolfgang. (GEA)