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Wie gut ist die Luft in Bad Urach wirklich?

Der Deutsche Wetterdienst überprüft das Bioklima und die Luftqualität im Heilbad und dem Luftkurort Bad Urach.

»Bitte nicht berühren!«: die Luftmess-Station am Grünen Herz von Bad Urach, im Hintergrund der Ulrichsturm.  FOTO: FINK
»Bitte nicht berühren!«: die Luftmess-Station am Grünen Herz von Bad Urach, im Hintergrund der Ulrichsturm. Foto: Andreas Fink
»Bitte nicht berühren!«: die Luftmess-Station am Grünen Herz von Bad Urach, im Hintergrund der Ulrichsturm.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. Die Stadt Bad Urach ist als Heilbad und Luftkurort prädikatisiert. Für den Erhalt der Prädikate muss sich der Ort einer regelmäßigen Prüfung unterziehen, bei der die lufthygienischen und bioklimatischen Verhältnisse gemessen und bewertet werden. Wie Bürgermeister Elmar Rebmann im Gemeinderat bekannt gegeben hat, wird jetzt die Luftqualität in der Stadt gemessen. Am Grünen Herz und im Kurgebiet wurden zwei Mess-Stationen aufgebaut.

Die Prädikatisierung richtet sich nach den Vorgaben des Kurortegesetzes von Baden-Württemberg sowie den Bestimmungen des Deutschen Heilbäder- und Tourismusverbandes. Diese sollen gewährleisten, dass Gäste in Kurorten bioklimatische und lufthygienische Bedingungen vorfinden, die der Erholung und Gesundheit förderlich sind.

Bioklimatisch wird zwischen Schon-, Reiz- und Belastungsfaktoren unterschieden. Um die Gesundheit zu fördern, können sich Kurgäste und Erholungssuchende um Bad Urach gezielt stimulierenden Reizen aussetzen und diese so dosieren, dass ihr Immunsystem gestärkt wird. Zu Reizfaktoren zählen winterliche, trockene Kälte, Wind aber auch größere Temperaturschwankungen, wie sie ganzjährig um Bad Urach zu erwarten sind.

Ein Jahr lang wird gemessen

Die abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern bietet zusätzlich gute Voraussetzungen zur Ausnutzung von Schonklimaaspekten. Hier wirken Wälder im Winter schützend vor Kälte und Wind, im Sommer vor Hitze und zu hohem Strahlungsgenuss. Belastungsfaktoren sind im Sommer durch Wärme gegeben. Hiervon besonders betroffen sind neben dicht bebauten innerörtliche Bereichen auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen entlang der Erms mit ihren Seitentälern.

Zur Feststellung der Luftqualität werden alle zehn Jahre Messungen gemacht, bei denen die Grob- und Feinstaub- sowie die Stickstoffdioxidkonzentration der Luft bestimmt werden. Diese obligatorische Messung wird ab Mai vom Deutschen Wetterdienst durchgeführt. Hierfür wird ein Jahr lang an zwei Messstandorten die Luftqualität gemessen. Dazu ist ein Standort mit Hintergrundbelastung und ein Standort mit voraussichtlich erhöhter Belastung ausgewählt. Im Kurpark nahe den Albthermen wird Grobstaub und Stickstoffdioxid gemessen, in der Pfählerstraße beim Kindergarten wird darüber hinaus noch die Feinstaubkonzentration ermittelt. Vollständige Ergebnisse werden nach Ende der einjährigen Messkampagne voraussichtlich im Sommer 2023 vorliegen. (eg)