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Aktuell Ehrenamt

Wie die Maultaschenaktion der Metzinger Kolpingsfamilie lief

7.151 handgefertigte Maultaschen: Die Aktion der Metzinger Kolpingsfamilie war wieder ein großer Erfolg. Seit über 50 Jahren Partner für Lepra- und Tuberkulosekranke

Beate Brunner-Buttermann, Waltraud Wolf, Beate Bolvin und Birgit Holder-Köpf beim Zwiebeln schneiden ohne viele Tränen, denn ihn
Beate Brunner-Buttermann, Waltraud Wolf, Beate Bolvin und Birgit Holder-Köpf beim Zwiebeln schneiden ohne viele Tränen, denn ihnen macht das nichts aus, aber Freude gemeinsam etwas für den guten Zweck zu tun. FOTO: SANDER
Beate Brunner-Buttermann, Waltraud Wolf, Beate Bolvin und Birgit Holder-Köpf beim Zwiebeln schneiden ohne viele Tränen, denn ihnen macht das nichts aus, aber Freude gemeinsam etwas für den guten Zweck zu tun. FOTO: SANDER

METZINGEN. Die Maultaschenaktion der Metzinger Kolpingsfamilie am vergangenen Wochenende war wieder ein großer Erfolg. Damit ist nicht allein der Erlös aus dem Verkauf der dieses Mal insgesamt 7.151 handgefertigten Maultaschen, der Salatteller und des Flohmarktes gemeint.

Bei der Benefizaktion ist wieder einmal deutlich geworden, wie gut Gemeinschaft und Gespräche der Seele tun, wie sehr gemeinsames Tun verbindet und ehrenamtliches Engagement Freude macht.

Obwohl aus der Gründergeneration der Maultaschenaktion viele Mitwirkende nicht mehr dabei sein können, und in vielen anderen Bereichen Nachfolger fehlen, ist die Kolpingsfamilie im Laufe der Jahrzehnte immer weiter gewachsen und findet immer wieder neue Teilnehmer für die zweimal jährlich stattfindenden Aktionen. »Es macht einfach Spaß, gemeinsam etwas zu schaffen« oder »das ist keine Arbeit, sondern sinnvolle Aufgabe« ist immer wieder die Antwort auf die Frage nach der Motivation der Teilnehmer aus allen Generationen.

Klare Aufgabenteilung

Seit 50 Jahren gibt es die Maultaschenaktion zweimal jährlich, in den Anfangsjahren davor war es ein jährliches Schlachtplattenessen für den guten Zweck und dem erfolgreichen Versuch, mit Maultaschen nach Rezept der Kolpingsfamilie.

Seit dem zweimal jährlich der Nudelteig selbst nach Familienrezept mit Grieß statt Mehl hergestellt wird, steht Kurt Schmid an der schon historischen Nudelmaschine des verstorbenen Bäckermeisters Erich Scheurer um die Teigplatten aus »Böppeles« zu walzen. Die müssen so lange immer wieder durchlaufen bis die richtige Stärke oder besser »Dünne« erreicht ist. Bevor dann der Teig gefüllt und die Maultaschen in Teamarbeit geformt werden, sind weitere Vorarbeiten nötig wie das Zwiebelschneiden. 150 Kilo hat ein Team bereits am Freitag geschält und geschnitten, andere haben die Fleischbrühe angesetzt und die Füllung zubereitet oder Petersilie und Salat gewaschen zum Beispiel. Ein Team baut die Tische auf, andere Akteure den Flohmarkt im Eingangsbereich.

In zwei Schichten wird die schwäbische Nationalspeise samstags produziert. Das sieht zwar wie am Fließband aus, geschieht aber mit viel Herz und Miteinander, dabei wird geschwätzt und gelacht trotz Konzentration. Beeindruckend dabei ist der wertschätzende Umgang miteinander, sodass jeder »Neue« sich sofort im Team wohlfühlt. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg ist ein Beispiel dafür, wie jemand in die Gruppe reinwachsen kann, denn sie ging schon mit ihren Eltern zum Maultaschenessen und hat durch ihr erstes Mitmachen beim Zubereiten der Maultaschen auch die Freude auf der anderen Seite entdeckt und war jetzt wieder dabei, dieses Mal ab dem frühen Sonntagmorgen beim Kartoffelschälen und danach beim Mittagsdienst. Nächstes Mal möchte sie Maultaschen herstellen und so die einzelnen Arbeitsschritte mitmachen.

Aus den Maultaschenaktionen heraus sind viele Freundschaften entstanden, kommen junge Leute dazu und machen gerne auch Nichtmitglieder der Kolpingsfamilie mit und wissen, sie gehören dazu, kommen gerne wieder. Wie Stammkunden gibt es auch Stammpersonal, das sich auf neue Helfer freut zum nächsten Termin Ende Januar. (mar)