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Weniger Holz als geplant im Wannweiler Wald geschlagen

Die Preise für Fichtenholz sind im Keller. Darum hat der Wannweiler Revierförster Georg Baumbusch in diesem Jahr umgeplant

Bei Nadelbäumen mussten die Waldarbeiter im Wannweiler Forst seltener die Säge ansetzen.  FOTO: DPA
Bei Nadelbäumen mussten die Waldarbeiter im Wannweiler Forst seltener die Säge ansetzen. FOTO: DPA
Bei Nadelbäumen mussten die Waldarbeiter im Wannweiler Forst seltener die Säge ansetzen. FOTO: DPA

WANNWEIL. Im Gemeindewald von Wannweil ist im vergangenen Jahr deutlich weniger Holz geschlagen worden, als geplant. Das hat Georg Baumbusch, der Revierförster von Wannweil, im Gemeinderat berichtet. Das hat wirtschaftliche Gründe. »Der Nadelholzpreis ist eingebrochen. Darum haben wir davon wenig geschlagen«, sagte Baumbusch. Eigentlich hätte nämlich ein Harvester, also eine Forstmaschine, eingesetzt werden sollen. Doch der Einsatz wurde abgesagt. Die großen Schneebruch- und Käferholzmengen hätten vor allem bei Fichtenholz zu einem Preisverfall geführt.

In Zahlen bedeutet das, dass statt der geplanten 370 Festmeter Holz nur 258 geschlagen wurden. Von diesen waren mit 228 Festmetern der überwiegende Teil Laubholz und nur 30 Festmeter Nadelholz. Das geht aus dem Betriebsplan hervor. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse.

»Wir wünschen uns mehr Niederschlag«

Finanziell bringt der Gemeindewald der Kommune Wannweil in diesem Jahr kein Geld, sondern einen Verlust von 3 400 Euro. Die Einnahmen sind mit 13 700 Euro unter den geplanten Einkünften von 17 200 Euro. Allerdings sind die Ausgaben 2019 ebenfalls geringer als es der Betriebsplan für den Wald vorsieht: Sie betragen in diesem Jahr statt 18 750 Euro nur 17 100 Euro. Unter dem Strich sei sonst ein Verlust von 2 050 Euro eingeplant gewesen. »Wir haben weniger Holz gemacht, weil der Preis so schlecht war. Sonst wären wir mit einem größeren Minus raus gekommen«, schätzte Förster Baumbusch die Situation ein.

Das meiste im Wannweiler Gemeindewald geschlagene Holz wird als Brennholz genutzt. Das sind 152 Festmeter. Jeweils 30 Festmeter konnten als Nadel- und Laubstammholz genutzt. Der Rest waren Flächenlose und unverkäufliches Holz. Wie sich die Witterung in diesem Jahr auf den Gemeindewald auswirkt, ist noch nicht klar, sagt Förster Baumbusch. »Wir arbeiten ja in und mit der Natur draußen.« Aus den Niederschlagsaufzeichnungen für dieses Jahr gehe hervor, dass der Januar 2018 sehr nass gewesen sei. In den folgenden Monaten Februar, März und April sei mit 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter nur wenig Regen gefallen. »Da wünschen wir uns mehr Niederschlag. Allerdings war es in weiten Landesteilen noch schlimmer«, sagt Baumbusch. Von Mai bis November sei hingegen für die Jahreszeiten normal viel Niederschlag gefallen. Im Gegensatz zu anderen Orten spielte auch Käferfraßschäden keine Rolle.

Im kommenden Jahr soll der Gemeindewald wieder einen Gewinn bringen. Die Nachfrage nach Laubholz sei zufriedenstellend. Abgesehen vom Buchenholz stiegen die Preise für diese auch wieder. Im Laufe des kommenden Jahres würde auch mit anziehenden Preisen bei Nadelholz gerechnet. Trotzdem wird aktuell nur mit dem Einschlag von Nadelholz von insgesamt 370 Festmetern Holz gerechnet. Das solle nahe der Schießanlage, hinter der ehemaligen Erddeponie und den Tennisplätzen gefällt werden. (GEA)