WANNWEIL. Am Sonntag, 23. Februar, sind Bundestagswahlen. In diesem Jahr ist alles ein bisschen anders: Weil die Wahl nicht von langer Hand geplant war, kommen die Briefwahlunterlagen erst relativ spät. Die Verwaltung kann gar nicht anders, betonte jetzt Bürgermeister Dr. Christian Majer im Gemeinderat. Sein Hauptamtsleiter erklärt, warum: »Wir bekommen die Briefwahlunterlagen erst Anfang Februar«, sagt der Jonas Baier.
Der Grund: Bis Ende Januar kann noch gegen die Parteien und Kandidaten Beschwerde eingelegt werden. Erst wenn das juristisch und bürokratisch abgearbeitet ist, gehen die Wahlunterlagen in Druck. »Das machen wir nicht selber, wir haben keine eigene Druckerei«, sagt Jonas Baier, »das wird zentral vom Landkreis gesteuert.« Der Hauptamtsleiter geht davon aus, dass das Wannweiler Rathaus die Unterlagen frühestens ab Mittwoch, 5. Februar, erhält, wobei es auch Donnerstag oder Freitag werden könnte. »Der Versand der Briefwahlunterlagen kann erst erfolgen, wenn die Stimmzettel vorliegen«, hat das Bürgermeisteramt schon im Gemeindeboten vom 16. Januar geschrieben. »Sobald wir sie haben, verschicken wir sie sofort«, verspricht Jonas Baier.
»Wir sind unseren Bürgerbus-Fahrern extremst dankbar«
Das sind gute zwei Wochen vor der Wahl, es müsste also reichen. Trotzdem könnte es ein bisschen eng werden - nicht nur, weil die Zeiten schon lange vorbei sind, in denen ein Brief am Tag nach dem Einwerfen garantiert im Briefkasten liegt. Die Post muss die amtlichen Unterlagen zwar bevorzugt verteilen, weil die Gemeinde aber auf Nummer sicher gehen und möglichst vielen Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geben will, rechtzeitig ihre Stimme abzugeben, greift sich auf den Wannweiler Bürgerbus zurück. Die ehrenamtlichen Fahrer stellen die Briefwahlunterlagen persönlich zu. »Wir sind unseren Bürgerbus-Fahrern extremst dankbar«, sagte Bürgermeister Majer jetzt im Gemeinderat. Mit den Briefwahlunterlagen erhalten die Wannweilerinnen und Wannweiler zusätzlich die Empfehlung, die Papiere am besten so bald wie möglich direkt im Rathaus einzuwerfen, statt auf den Postweg zu setzen.
Bürgerbus Wannweil
Im Februar 2028 startete das Bussle seine Fahrten durch die Echaz-Gemeinde. Für die Schleife, die an der Echazbrücke in der Kusterdinger Straße beginnt und auch über den Reutlinger Teilort Betzingen fährt, bracht das Bussle 59 Minuten. Der Bürgerbus wird im Jahr von rund 2.000 Menschen genutzt.
War er am Anfang »nur« dienstags und freitags unterwegs, wurde das Angebot Anfang Dezember 2023 auf montag- und freitagvormittags ausgeweitet. Eine Erfolgsgeschichte, der die Gemeinde Wannweil durch die Ehrung der ehrenamtliche Fahrer beim Bürgerempfang 2023 Ausdruck verliehen hat. (GEA)
In Wannweil gibt es rund 3.900 Wahlberechtigte. »Wir rechnen mit rund fünfzig Prozent Briefwählerinnen und Briefwählern«, sagt Hauptamtsleiter Jonas Baier, »das hat in letzter Zeit zugenommen.« Stand gestern sind im Wannweiler Rathaus 1.100 Anträge auf Briefwahl eingegangen. Am Wahltag gibt es drei Wahllokale: eins im Rathaus und eins in der Bücherei sowie das für die Briefwahl, die natürlich auch im Rathaus ausgezählt wird. Hauptamtsleiter Jonas Baier rechnet damit, dass die Ergebnisse eine bis maximal anderthalb Stunden nach Wahlschluss vorliegen - also zwischen 19 und 19.30 Uhr. (GEA)