WANNWEIL. Matthias Drechsler und Bianca Hoffmann sind in Wannweil als Helfer vor Ort bei Patienten, wenn die sie brauchen. Drechsler ist der Bereitschaftsleiter der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und bringt im Jahr 1.200 bis 1 400 Stunden für sein Ehrenamt auf. Seine Stellvertreterin Hoffmann ist zwischen 850 und 900 Stunden pro Jahr im Einsatz.
In den vergangenen Wochen mussten sie sich um etwas kümmern, was vermeidbar gewesen wären: der Ford-Mannschaftstransportwagen brauchte eine neue Scheibe, nachdem jemand die vorherige zerstört hatte. »Wir waren mit dem Wagen bei einem Reitturnier im Einsatz und haben ihn danach abgestellt. Am Samstag, 28. Mai, haben wir gesehen, dass die Scheibe in der Schiebetür gesprungen war.« Für eine neue Scheibe musste die DRK-Ortsgruppe 1 200 Euro ausgeben. »Das ist unser erster Vandalismusschaden«, erzählt Drechsler.
Unfall ausgeschlossen
Ein Polizist habe sich den Schaden angesehen und einen Unfall ausgeschlossen. »Dafür ist die Scheibe zu hoch. Außerdem ist am Blech an der Seite nichts zu sehen.« Der Polizist halte einen Unfall auch deshalb für nicht realistisch, weil in der Scheibe ein Schlagpunkt zu sehen sei, von dem aus die Scheibe zersprungen sei.
Drechslers Kollegin Hoffmann bringt es auf den Punkt: »Die einen lieben uns, die anderen hassen uns.« Manche störten sich schlichtweg am lauten Martinshorn. »Das müssen wir aber schon wegen der Versicherung bei einer Einsatzfahrt eingeschaltet haben«, erklärt Drechsler. Er stellt klar, dass sie und ihre Mitstreiter der Ortsgruppe als Helfer vor Ort Patienten schon helfen während der Rettungswagen von Reutlingen noch unterwegs ist. »Der braucht etwa zwölf Minuten«, sagt Drechsler. Er betont, dass das DRK für seine Einsätze kein Geld bekommt und sie rein aus Idealismus helfen.
Die Ortsgruppe finanziert sich stattdessen über Geld- und Sachspenden. Aber auch da gab es ein Problem: »Neulich hat jemand eine Holzkiste, alte Plastikschüsseln und Plastikspielzeug über unsere Altkleidercontainer entsorgt«, erzählt Drechsler. Diese Behälter stehen an der Robert-Bosch-Straße vor dem Bauhof, auf der DRK seine Räume und Garagen hat. Dass jemand seinen Müll über deren Altkleidercontainer entsorgt, sei selten, komme aber vor. Je nachdem was jemand dort hineinwerfe, könnte die Kleidung danach verunreinigt sein.
Für Drechsler und seine Mitstreiter ist das insofern ungünstig, weil sie den Müll anderer entsorgen und dafür zahlen müssen. Die Container werden mindestens ein Mal pro Woche geleert. Bianca Hoffmann appelliert an die Nutzer, keine Kleidung vor die Container zu legen: »Wenn dann ein Gewitterregen kommt, werden die Sachen vor dem Container nass und sind versifft.« (GEA)