Logo
Aktuell Freizeit

Vandalismus: Turm Hursch bei Römerstein gesperrt

Der 42 Meter hohe Aussichtsturm Hursch in der Nähe des Römersteiner Teilorts Zainingen ist seit Montag »bis auf Weiteres« geschlossen. Was den Albverein zu dem Schritt veranlasst hat.

Der Aussichtsturm Hursch wurde 1981 gebaut und ist 42 Meter hoch. Seit einigen Tagen ist er gesperrt.
Der Aussichtsturm Hursch wurde 1981 gebaut und ist 42 Meter hoch. Seit einigen Tagen ist er gesperrt. Foto: Meyer Jürgen
Der Aussichtsturm Hursch wurde 1981 gebaut und ist 42 Meter hoch. Seit einigen Tagen ist er gesperrt.
Foto: Meyer Jürgen

RÖMERSTEIN-ZAININGEN. Die Aussichtstürme Hursch, Waldgreut und Heroldstatt stammen aus Bundeswehr-Zeiten und sind jetzt in Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz: Bima. Der Schwäbische Albverein hat die Türme angemietet und betreibt sie. Turmbetreuer aus Zainingen, Wittlingen und Heroldstatt haben die Betreuung übernommen und kümmern sich um die Verkehrssicherheit und die Sauberkeit in der Umgebung. Musste man früher den Schlüssel in Gastwirtschaften der umliegenden Ortschaften holen, so sind die Türme mittlerweile ohne Einschränkungen frei. Bis auf wenige kleine Ausnahmen gab es bisher keine größeren Sachbeschädigungen.

»Im extremen Fall könnte jemand abstürzen - und aus dieser Höhe wäre das sicher tödlich«

»Wir haben seit einiger Zeit aber Probleme mit Vandalismus«, sagt Werner Schrade (Mehrstetten), der Vorsitzende des Ermsgaus im Schwäbischen Albverein. Vor rund einem Jahr wurden am 30 Meter hohen Turm Heroldstatt Heltebefestigungen an Triffstufen abgeschraubt und in die Landschaft geworfen. Ein Sicherheitsrisiko, betont der Gauobmann. Das war's noch nicht: Auch die Feuerlöscher wurden von der Aussichtsplatform gestohlen oder heruntergeworfen.

Im Herbst 2023 die nächste Eskalationsstufe: Oben wurde mit brachialer Gewalt die Scheibe aus Sicherheitsglas eingeworfen. »Dafür braucht's einen Hammer oder Ähnliches«, ist Werner Schrade überzeugt. Unnötig zu erwähnen, dass dabei ein hoher Sachschaden entstand.

»Dies ist kein Jungendstreich mehr, sondern dadurch werden Menschleben gefährdet«

Der Gipfel dann vor einer Woche: Ein oder mehrere Täter haben auf der obersten Plattform des Hursch auf 42 Metern Höhe 15 Haltklammern an den Gitterrosten abgeschraubt und einen Gitterrost verbogen. So was geht nicht mit einem Taschenmesser, auch dafür braucht's ein Werkzeug. »Dadurch ergab sich eine sehr gefährliche Situation«, betont Werner Schrade, »im extremen Fall könnte jemand abstürzen - und aus dieser Höhe wäre das sicher tödlich.« Die Tat wurde angezeigt, die Münsinger Polizei ermittelt. Der Turm wurde geschlossen. Der Albverein hat Halteklammern nachbestellt, macht sich aber natürlich Gedanken, wie's weitergehen soll.

Die Aussicht vom »Hursch« ist überragend. Von der Aussichtsplattform des Stahlgitterkolosses in 42 Metern Höhe hat man bei entsp
Die Aussicht vom »Hursch« ist überragend. Von der Aussichtsplattform des Stahlgitterkolosses in 42 Metern Höhe hat man bei entsprechender Wetterlage einen traumhaften Blick bis zu den Alpen. Foto: Baier Joachim
Die Aussicht vom »Hursch« ist überragend. Von der Aussichtsplattform des Stahlgitterkolosses in 42 Metern Höhe hat man bei entsprechender Wetterlage einen traumhaften Blick bis zu den Alpen.
Foto: Baier Joachim

Im Mitteilungsblatt der Gemeinde Römerstein, das am Donnerstag verteilt wird, wird ein Brief von Werner Schrade veröffentlicht, in dem er auf den Vandalismus an den Türmen hinweist. »Wir rufen [...] die Bevölkerung von Römerstein auf, mitzuhelfen, dass dies nicht noch öfters vorkommt«, schreibt Schrade, »bitte haben Sie verstärkt ein Auge auf etwaige unnormale Vorgänge. Sollte jemand einen Verdacht haben, kann er dies bei der Polizei in Münsingen melden.« Oder bei dem Gauobmann in Mehrstetten direkt unter der Telefonnummer 07381 4683.

»Im extremen Fall kann es sein, dass die Türme geschlossen bleiben müssen«

Schrade wendet sich auch »an den oder die Verursacher: Bitte lassen Sie diesen Unfug sein. Das ist kein Jungenstreich mehr, sondern dadurch werden Menschenleben gefährdet, und im extremen Fal kann es sein, dass die Türme geschlossen bleiben müssen.«

Der »Hursch« ist der höchste Aussichtsturm auf dem Gelände des ehemligen Truppenübungsplatzes. Er ist von weither zu sehen - hie
Der »Hursch« ist der höchste Aussichtsturm auf dem Gelände des ehemligen Truppenübungsplatzes. Er ist von weither zu sehen - hier von der Straße zwischen Zainingen und Böttingen. Foto: Andreas Fink
Der »Hursch« ist der höchste Aussichtsturm auf dem Gelände des ehemligen Truppenübungsplatzes. Er ist von weither zu sehen - hier von der Straße zwischen Zainingen und Böttingen.
Foto: Andreas Fink