WANNWEIL. Der Gemeinderat ist die politische Vertretung der Bürgerschaft. Er ist das »Hauptorgan der Gemeinde«. So steht es in Paragraf 24 der Gemeindeordnung. Er »legt die Grundsätze für die Verwaltung der Gemeinde fest und entscheidet über alle Angelegenheiten der Gemeinde, soweit nicht der Bürgermeister kraft Gesetzes zuständig ist«. Dem Gemeinderat obliegt zudem die Kontrolle der Gemeindeverwaltung. Die Amtszeit des Gemeinderats beträgt fünf Jahre.
Das am 9. Juni in Wannweil neu gewählte Gremium hat Bürgermeister Christian Majer jetzt vereidigt. Nicht irgendein x-beliebiger Akt, betonte der Verwaltungs-Chef, sondern eine Verpflichtung – hier per Handschlag. Ein paar Grundsätze, die die alten Bürgervertreterinnen und -vertreter schon lange wissen, legte Majer den Neuen am Donnerstag noch mal ans Herz.
EHRUNGEN FÜR VIER WANNWEILER GEMEINDERÄTE
»Entschlossenheit, für die eigenen Überzeugungen einzustehen«
Martina Lietz (FWV), Joachim Hespeler (Grüne) und Martin Rein (CDU) sind seit zehn Jahren im Wannweiler Gemeinderat, Ulrich Joos (FL) seit zwanzig Jahren. Dafür sind in der letzten Sitzung des alten und der ersten des neuen Gremiums geehrt worden. Bürgermeister Dr. Christian Majer bescheinigte ihnen »ein vernünftiges Maß an Realitätssinn und Pragmatismus«, »gepaart mit Entschlossenheit, für die eigenen Überzeugungen einzustehen sowie Respekt vor anderen Meinungen und Überzeugungen« – Eigenschaften, »die sicher mit entscheidende Gründe dafür sind, dass die Wählerinnen und Wähler Ihnen über all die Jahre hinweg das Vertrauen geschenkt haben«. Neben anerkennenden Worten des Bürgermeisters gibt’s dafür eine Ehrennadel des Gemeindetags. (and)
Die Verschwiegenheitspflicht zum Beispiel. Heißt: Nicht alles, was am Ratstisch diskutiert wird, soll, nein: darf nach außen dringen. Genau genommen dürfen die Rätinnen und Räte über Themen aus den nichtöffentlichen Sitzungen nicht mal mit ihren Partnern beziehungsweise Partnerinnen – ob mit oder ohne Trauschein – sprechen. Schließlich geht’s da oft um persönliche Dinge wie Grundstücks- oder Geldsachen. Ein weiterer Grundsatz: Wer sich in den Gemeinderat wählen lassen hat, hat auch zu den Sitzungen kommen. Unentschuldigt fehlen geht gar nicht.
DIE STELLVERTRETER
In der jüngsten Sitzung des Wannweiler Gemeinderats haben sich die Bürgervertreterinnen und -vertretrer auf die Stellvertreter von Bürgermeister Dr. Christian Majer geeinigt. Erster Stellvertreter ist Erich Herrmann (CDU), zweiter Dr. Christoph Treutler (Grüne), dritter Helmut Bader (FL), vierte Sigrun Franz-Nadelstumpf (SPD) und fünfte Martina Lietz (FWV). (and)
Sigrun Franz-Nadelstumpf ergriff als erfahrene Gemeinderätin das Wort, um die Neuen zu begrüßen. Sie freue sich über die Verjüngung im Rat, bedauere aber sehr, dass jetzt nur noch drei Frauen mitreden. Für lange Sitzungen bekamen Katharina Härtter, Valentin Paal, Valentin Raiser und Christian Herrmann je ein Päckchen Traubenzucker. (GEA)