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Aktuell Gemeinderat

Stühlerücken und viel Applaus in Bad Urach

Zahlreiche Bürgervertreter, die nach vielen Jahren das Bad Uracher Gremium verlassen, wurden geehrt.

Ausgezeichnete und ausscheidende Uracher Gemeinderäte. Von links: Werner Grad, Ulrich Meyer, Michael Schweizer, Marlene Eggert,
Ausgezeichnete und ausscheidende Uracher Gemeinderäte. Von links: Werner Grad, Ulrich Meyer, Michael Schweizer, Marlene Eggert, Horst Vöhringer, Cornelius Votteler, Stefan Friesch, Sabine Bittner, Bruno Wörner, Stefan Reichenecker, Nejla Soylu, Armin Schidel, Dietmar Schrade, Martin Lorenz. Foto: Fink
Ausgezeichnete und ausscheidende Uracher Gemeinderäte. Von links: Werner Grad, Ulrich Meyer, Michael Schweizer, Marlene Eggert, Horst Vöhringer, Cornelius Votteler, Stefan Friesch, Sabine Bittner, Bruno Wörner, Stefan Reichenecker, Nejla Soylu, Armin Schidel, Dietmar Schrade, Martin Lorenz. Foto: Fink

BAD URACH. Die Stimmung war gelöst in der Sitzung des Uracher Gemeinderats, obwohl durchaus Bewegendes passierte: Die letzte Sitzung vor der Sommerpause war die letzte überhaupt von sechs Bürgervertretern. Sie sind entweder nicht mehr angetreten (Marlene Eggert, Cornelius Votteler und Stefan Reichenecker) oder wurden nicht mehr gewählt (Nejla Soylu, Armin Schidel und Stefan Friesch). Gleichzeitig wurden in der Sitzung am Dienstag zahlreiche Gemeinderätinnen und -Räte geehrt, die sich über viele Jahre für ihre Stadt eingesetzt haben.

Blumensträuße in Blau-Weiß-Rot, den Uracher Stadtfarben, bekamen sowohl die ausscheidenden Räte wie die Kollegen, die für ihre langjährige Tätigkeit geehrt wurden. 10 Jahre im Gemeinderat arbeiten Martin Lorenz (SPD/AB) und Michael Schweizer (CDU) mit. Doppelt so lang, 20 Jahre also, sind Wolfgang Lieb (FDP), Ulrich Meyer (SPD/AB), Uthe Scheckel (FWV), Jürgen Spingler (CDU) und Bruno Wörner (FWV). Für zwanzig Jahre gibt’s neben einer Urkunde das Verdienstabzeichen des Städtetages in Silber.

»Ich weiß nicht: Hängst Du noch eine Wahl dran?«

Ein Vierteljahrhundert dabei sind Horst Vöhringer (SPD/AB) und Werner Grad (FWV). Der Bestattungsunternehmer kam schon 1993 als Nachrücker in den Gemeinderat und ging seither vier Mal als Stimmkönig aus den Wahlen hervor. »Der Mann darf nie aufhören«, lobte ihn der stellvertretende Uracher Bürgermeister Dietmar Schrade – bis zum Ende der Sitzung der FWV-Fraktions-Chef. »Ich weiß nicht«, fragte ihn Schrade, »hängst Du noch eine Wahl dran?«

Ehre, wem Ehre gebührt: Auch die ausscheidenden Räte wurden in der Sitzung am Dienstag geehrt. Eine Wahlperiode dabei waren Armin Schidel (SPD/AB), Stefan Friesch (Grüne) als Nachrücker von Marcus Vogel, Nejla Soylu (FWV) als Nachrückerin von Katharina Höhner und Cornelius Votteler (FWV) – letzterer war nicht mehr angetreten. Zehn Jahre mitgewirkt haben Sabine Bittner (erst Grüne, dann fraktionslos) und Michael Schwarz (SPD/AB). Ebenfalls nicht mehr angetreten ist Stefan Reichenecker, der 20 Jahre im Gemeinderat saß.

Eine besonders stolze Ehrung durfte Dietmar Schrade genießen: Der FWV-Mann aus Hengen ist nicht nur 25 Jahre im Uracher Gemeinderat dabei, er war vorher schon zehn Jahre Ortschaftsrat in seinem Heimatdorf – und die vergangenen zehn Jahre als Vertreter der Fraktion mit den meisten Sitzen Erster Stellvertretender Bürgermeister der Bäderstadt.

»Dank und Anerkennung in höchstem Maße gebühren Dir«

Für Dietmar Schrade gab’s stehende Ovationen. Und eine anerkennende Rede von Uthe Scheckel, die seine Nachfolge als FWV-Fraktions-Chefin antritt. »Dank und Anerkennung in höchstem Maße gebührt Dir«, so die Gemeinderätin aus Seeburg über Schrade, den eine »solide Bodenhaftung« ausgezeichnet habe. »Jeder wusste, wo er bei Dir dran war«, so Scheckel über Schrade, der auch langjähriger Schöffe war.

Dietmar Schrade, »stets braun gebrannt vom Rad- oder Skifahren«, wie Scheckel bemerkte, habe Marathon-Qualitäten bewiesen und dabei »die eine oder andere kommunalpolitische Niederlage sportlich genommen«. Der Geehrte selbst zeigte sich »ganz gerührt«. Schrade, der die Bürgermeister Pascher, Hase, Ewald und Rebmann erlebt hat, dankte nicht nur – sichtlich bewegt – seiner Frau Sabine, sondern auch seinen Ratskollegen: »Ihr wart immer fair zu mir.« (GEA)