BAD URACH-SEEBURG. Sowohl das Festprogramm am Samstag wie auch am Sonntag hatte für alle Generationen Informatives und Unterhaltsames zu bieten. Gefragt waren besonders die geologisch-historischen Spaziergänge mit Christoph Gruner, der die Teilnehmer eineinhalb Stunden lang zu Denkmälern und sehenswerten Standorten führte.
Dabei entwickelten sich Gespräche mit zahlreichen Bürgern, die sich selbst noch an einige Ereignisse von früher erinnern konnten. So etwa an den plötzlich auftauchenden See im Jahr 1978, als ein Teil des darunter liegenden Stollens eingebrochen war. Dieser wurde 1616 von Heinrich Schickhardt im Auftrag von Herzog Johann Friedrich von Württemberg gebaut, um dadurch den von den Kalktuffbarren aufgestauten »Bodenlosen See« vollständig entleeren zu können. »Ursprünglich sollten so Forellen gefangen werden, aber eigentlich wurde damit das Flößen auf der Erms nach Stuttgart möglich gemacht«, wusste Gruner.
Vorbei am alten Schulhaus, hinter dem sich in der Tiefe eine Tuffhöhle befindet, ging es am »Wunschbaum« von Angela Steidle vorbei zum Kriegerdenkmal hinauf auf den Burgberg. Dort bot sich den Rundgang-Teilnehmern eine herrliche 360-Grad-Aussicht auf Seeburg samt Blick zum Schloss Uhenfels. »15 Mühlen gab es in Seeburg, darunter auch Öl-, Gips- und Sägemühlen«, erzählte Gruner. Außerdem sechs Wirtschaften. Bei der Gaststätte »Zum alten Schlegel« warteten Männer mit Schlegeln, um den Ochsengespannen dabei zu helfen, die steile Alte Münsinger Steige über die Burg Littstein bewältigen zu können.
Den Ort neu entdeckt
»Das ist wirklich interessant«, freute sich eine Besucherin aus Münsingen, die Seeburg bisher nur vom Durchfahren kannte. Auch eine junge Frau, die vor einem Jahr hierhergezogen war, nutzte die Gelegenheit, auf diese Weise ihre neue Heimat besser kennenzulernen. Währenddessen waren rund ums Dorfgemeinschaftshaus viele Aktivitäten geboten. Kinder bastelten in der Ortsbücherei, ließen sich vom Kindertheater »Kauter & Sauter« das Märchen »Schneewittchen und die 7 Zwerge« vorführen und unternahmen spannende Fahrten mit dem Feuerwehrauto. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sodass zwei Tage lang im Festzelt als auch im Freien Spiel und Spaß angesagt waren. (GEA)