BAD URACH. Sechs Unternehmen, eine Veranstaltung: Am Samstag, 21. September öffnen sich die Türen von fünf renommierten Bad Uracher Betrieben und einem, der erst im Lauf des Jahres komplett in einen Neubau in der Schützenstraße zieht wird, zum Tag der Industrie. Seit der letzten Veranstaltung 2019 hat sich bei den beteiligten Unternehmen viel getan – oft baulich, aber auch hinsichtlich der Produktionsabläufe. Von 11 bis 17 Uhr können interessierte Besucher nun hinter die Kulissen blicken und sich einen Überblick über die Wirtschaftsleistung in Bad Urach machen. Denn, so Bernd Mall: »Viele Menschen wissen gar nicht, was die Betriebe tatsächlich machen.«
Der Pressesprecher der Stadt ist ein Mann der ersten Stunde, er war bereits bei der Premieren-Veranstaltung im Jahr 2007 im Organisationsteam und erinnert sich gerne an die damals »riesengroße Resonanz«. Auch die Folgeveranstaltungen stießen auf großes Interesse, deshalb folgt nun nach einer pandemiebedingten Pause die fünfte Auflage. Wie die beteiligten Unternehmen den Tag der Industrie an ihren jeweiligen Standorten gestalten, ist ihnen überlassen. Ihre Angebote orientieren sich indes an zwei wichtigen Themen: In Zeiten von Fachkräftemangel will man sich potenziellen Bewerbern präsentieren. Im Fokus steht aber auch die Werbung um Nachwuchs, die Unternehmen stellen die jeweiligen Ausbildungsmöglichkeiten vor.
Formel-1-Simulator und Feuerlösch-Vorführung
Clips und Präsentationen, Mitmachaktionen und Gewinnspiele – die Angebote sind vielfältig. Bei der vor 87 Jahren in Bad Urach gegründeten Firma Riegler beispielsweise ist ein Boxenstopp mit Reifenwechsel an einem Formel 1-Simulator möglich, auch werden Betriebsführungen angeboten. Das ist beim künftigen Nachbarn Nova aus Sicherheitsgründen nicht möglich, ein Blick auf den Neubau aber schon. Der Traditionsbetrieb Magura gewährt einen Einblick in die Geschäftsfelder Fahrrad - und Motorradkomponenten sowie Kunststofftechnik.
Seit 1902 untrennbar mit Bad Urach verbunden ist Minimax, dort findet bei laufender Produktion eine Führung statt und geplant sind auch Vorführungen zum Thema »Feuer im Alltag.« Uraca ist seit 1893 in der Stadt ansässig, das Unternehmen bietet Werksrundgänge an und nimmt auch das Thema Energie in den Focus. Darüber hinaus wird auf dem Firmengelände ein Ausbildungstruck stehen und eine XXL Carrerabahn aufgebaut. Auch geht’s beim Tag der Industrie rauf auf die Schwäbische Alb, in Wittlingen öffnet die Firma Kraiss ihre Türen für eine Betriebsbesichtigung plus Sonderaktionen.
Shuttlebus alle 15 Minuten
Die Wege sind weit zwischen den Betrieben, deshalb wird auch ein kostenloser Shuttlebus im 15-Minuten-Takt unterwegs sein. Bad Uracher Autohäuser bieten darüber hinaus einen Individual-Fahrservice an, der jedoch nicht zu festen Zeiten unterwegs ist und auch nicht gebucht werden kann – schauen und einsteigen heißt da die Devise. Jedes beteiligte Unternehmen hat einen Partnerbetrieb von Bad Urach aktiv an seiner Seite. Die Bewirtung übernehmen Bad Uracher Vereine.
Die Verzahnung zwischen den Unternehmen und der Stadt ist eng, denn laut Bernd Mall herrscht zwischen Industrie, Gewerbe, Handel und der Daseinsvorsorge eine untrennbare Einheit. Für Letztere ist eine Kommune zuständig, so genannte »weiche« Faktoren der Infrastruktur wie die Existenz von Schulen oder auch die Ärzteversorgung sind längst ausschlaggebend bei der Suche nach einer Arbeitsstelle – nicht nur das Monetäre zähle laut Bernd Mall.
Neues Erscheinungsbild
Vor einem Jahr haben Stadt und die Unternehmen mit der Organisation des Tages der Industrie begonnen, zum engeren Vorbereitungsteam gehörten auch Daniela Riedinger von Uraca und Philip Wacker von Riegler. Bewusst habe man sich ein neues Erscheinungsbild gegeben und ein neues Logo kreiert, das sich an das der Stadt Bad Urach anlehne, so die beiden. Eine Verbundenheit, die laut Mall im gemeinsam organisierten Tag der Industrie deutlich werde: »Mir ist nicht bekannt, dass es sonst eine so konzentrierte Aktion von Unternehmen gibt.« (GEA)