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Pliezhäuser reist als Entwicklungshelfer nach Paraguay

Der Pliezhäuser Jeremias Jarck ist fürs Coworking nach Paraguay gereist und unterstützt dort Lehrer bei technischen Kurse.

Foto: Coworkers Stuttgart
Foto: Coworkers Stuttgart

PLIEZHAUSEN/STUTTGART. »Hilfe zur Selbsthilfe, so möchte ich den Menschen vor Ort in Paraguay dienen«, sagt Jeremias Jarck. Und er führt erläuternd noch weiter aus: »Egal ob schulische oder berufliche Ausbildungsmöglichkeiten: gerade in den ländlichen Gebieten haben viele Menschen kaum Zugang zu Bildung. Wenn wir da ansetzen, können wir wirksam etwas tun gegen die ungleich verteilten Chancen im Land.«

Der Anlagenmechaniker und Meister für Sanitär- und Heizungsbau aus Pliezhausen reist dieses Jahr im September als Entwicklungshelfer nach Paraguay aus, um dort den örtlichen Verein »Johannes Gutenberg« bei der Weiterentwicklung seiner beruflichen Ausbildungskurse zu unterstützen. Entsandt wird er dazu von Coworkers Fachkräfte, bisher »Christliche Fachkräfte International« ( www.coworkers.de), einem christlichen Entwicklungsdienst mit Sitz in Stuttgart, der sich die weltweite Entwicklungszusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben hat.

Bei seiner Tätigkeit ist Jeremias auf eine enge Zusammenarbeit mit dem lokalen Team angewiesen. An der Schule »Colegio Gutenberg« in Santani (wie der offizielle Stadtname »San Estanislao« meist abgekürzt wird) wird er in der Handwerkerausbildung tätig sein. Der Verein »Asociación Johannes Gutenberg«, die die Schule in Santani sowie an drei weiteren Standorten im Land trägt, ist schon seit vielen Jahren in Paraguay tätig und setzt sich für die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten im Land ein.

Ein Einkommen nach der Schule

Dabei ist es ihr Ziel, vor allem Schüler und Eltern aus benachteiligten Verhältnissen zu begleiten – so auch in Santani, einem der ärmsten Regionen im ländlichen Teil Paraguays. Dort werden neben einer schulischen Ausbildung bis zum Abitur auch handwerkliche Kurse in Fächern wie Motorradmechanik für Schüler und auch interessierte Eltern angeboten, damit sie – nach dem Schulabschluss oder im Nebenerwerb – in diesen Berufen arbeiten und sich ein Einkommen verdienen können. Über die Jahre hat sich der Kauf von Klimaanlagen und Motorrädern in der Stadt Santani vervielfacht, weshalb viele Mechaniker und Techniker in diesen Bereichen benötigt werden.

Als Entwicklungshelfer wird Jeremias das Lehrerpersonal für die technischen Kurse im theoretischen und praktischen Teil des Unterrichts unterstützen, beraten und begleiten. Jeremias Jarck freut sich bereits, Teil dieser Arbeit zu werden. »Ich bin sehr gespannt auf die Zeit, die vor mir liegt. Auch wenn ich bereits durch ein FSJ Erfahrung in Südamerika sammeln durfte, ist eine gewisse Aufregung trotzdem vorhanden«, gesteht er ein.

Wenn er ankomme, sei es erst mal wichtig, die spanische Sprache noch besser zu lernen und sich in die Kultur einzufinden. »Ich freue mich sehr, Land und Leute besser kennenzulernen«, so Jeremias Jarck. Die Vorfreude ist ihm anzumerken. Neben einem einwöchigen Vorbereitungsseminar von Coworkers in Süddeutschland bereitet sich der Pliezhäuser seit Anfang Juli circa acht Wochen lang in Seminaren der AIZ, der »Akademie für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung« in Bonn-Röttgen, auf seinen Einsatz vor. Bedingt durch die aktuelle Situation müssen manche Kurse online stattfinden. Trotzdem ist es eine wertvolle Zeit, in der er sich auf den Dienst im Ausland einstellen kann.

Mit Blick auf die Zukunft und den Einsatz in Santani findet Jeremias es herausfordernd, die Kurse Hand in Hand mit seinen paraguayischen Kollegen so zu gestalten, dass ein größtmöglicher Nutzen für die lokale Bevölkerung, vor allem aber für die Schüler am Colegio Gutenberg entsteht. Am Ende von Jeremias’ voraussichtlicher Einsatzzeit nach drei bis zu maximal sechs Jahren sollen die paraguayischen Mitarbeiter die Kurse selbstständig weiterführen können. Im Fokus der Arbeit stehen aber an erster Stelle die Menschen, die die Schule unterstützt: Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen zusammen mit ihren Familien. Mit Jeremias’ Hilfe möchte das »Colegio Gutenberg« seine wertvolle Arbeit im Bereich der handwerklichen Ausbildung verbessern, damit es seine Schüler noch gezielter unterstützen und auf ihr Berufsleben vorbereiten kann.

Seinen Nächsten begleiten

Seine Funktion als Berater nimmt Jeremias auch deshalb so ernst, weil er dies als Aufgabe christlicher Nächstenliebe versteht: »Jesus Christus selbst gibt uns in der Bibel ein Beispiel davon, was es bedeutet, sich um seinen Nächsten zu kümmern und ihn auf seinem Lebensweg zu begleiten – und gerade die Schwächsten, die Armen, die Benachteiligten, waren ihm immer ein großes Anliegen.« Nächstenliebe schließe den Glauben mit ein, höre dabei nicht auf, habe auch spürbare, positive Auswirkungen in das Alltags-, Berufs- und Familienleben hinein – gelebter Glaube, der keine tote Theorie oder Theologie sei, sondern eine lebensverändernde Kraft, die sich im Alltag entfalte und bewähre und die neue Zukunftsperspektive und Hoffnung schenke.

In den kommenden Jahren möchte Jeremias das Colegio Gutenberg in Paraguay tatkräftig in seinem Dienst an benachteiligten Menschen in der Stadt Santani unterstützen. (eg)

Jeremias Jarck wird als Entwicklungshelfer in Paraguay in der Stadt Santani Lehrern zur Seite stehen, die über Kurse zu nötigen
Jeremias Jarck wird als Entwicklungshelfer in Paraguay in der Stadt Santani Lehrern zur Seite stehen, die über Kurse zu nötigen Kenntnissen verhelfen, damit junge Leute als Mechaniker Mopeds und Klimaanlagen warten und reparieren können. Foto: Coworkers Stuttgart
Jeremias Jarck wird als Entwicklungshelfer in Paraguay in der Stadt Santani Lehrern zur Seite stehen, die über Kurse zu nötigen Kenntnissen verhelfen, damit junge Leute als Mechaniker Mopeds und Klimaanlagen warten und reparieren können.
Foto: Coworkers Stuttgart

COWORKERS

Unter der Dachmarke Coworkers entsendet Christliche Fachkräfte International e.V. ( www.coworkers.de) weltweit Fachkräfte, die einheimische evangelische Kirchen und christliche Organisationen in ihrem Dienst vor Ort unterstützen. Schwerpunkt ist die Förderung und Ausbildung lokaler Mitarbeiter.

Christliche Fachkräfte International e.V. ist ein staatlich anerkannter Entwicklungsdienst mit Sitz in Stuttgart, der 1984 ins Leben gerufen wurde. Seine Mitarbeiter sind in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheitsdienst, handwerkliche und technische Ausbildung sowie Beratung und Bildung tätig.

Spenden für die Arbeit von Jeremias (Verwendungszweck »Jeremias Jarck, Paraguay«) oder für die Arbeit von Coworkers Fachkräfte allgemein sind bei der Evangelische Bank eG, IBAN DE13 5206 0410 0000 4159 01, BIC GENODEF1EK1 möglich. (eg)