PLIEZHAUSEN. Arbeiter des Unternehmens Aytac Bau graben im Auftrag der OEW Breitband seit März in Pliezhausen Straßen für schnelles Internet auf und verlegen Leerrohre. Sie sind aber nur für einen Teil der Gemeinde zuständig, den anderen übernimmt die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Die hat nun den Breitbandausbau verschoben. Die Pliezhäuser Hauptamtsleiterin Christa Armbruster sagte dem GEA, der Gemeinderat sei in der jüngsten Sitzung darüber informiert worden, dass die Firma nicht wie geplant in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen werde, sondern erst 2026. Der UGG-Pressesprecher Jens Lauser aus Ismaning wird auf GEA-Anfrage allerdings nicht so konkret.
Im April hatte der Gemeinderat Matthias Katolla (UWG) von Gerüchten in Pliezhausen berichtet, wonach die UGG das Interesse am privatwirtschaftlichen Ausbau inzwischen verloren hätte. Darauf angesprochen, hatte deren Pressesprecher Lauser dies auf Nachfrage unserer Zeitung zurückgewiesen. »Die Planungen laufen ungehindert weiter«, sagte er damals.
UGG baut vor allem in Pliezhausen aus
In Pliezhausen hat die OEW Breitband mit dem Netzausbau begonnen. Die Abkürzung steht für den Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke. Dieser hat eine Tochter für den Breitbandausbau gegründet und kümmert sich um einen Teil des Infrastrukturausbaus. »Die OEW ist für die hellgrauen Flecken zuständig«, hatte Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold es in einer Ratssitzung erklärt. Das bedeutet, dass sie die Gebiete ausbaut, in denen die Übertragungsrate im Download aus dem Internet weniger als 100 Mbit pro Sekunde beträgt. Dieses Vorhaben ist förderfähig. Als weitere Firma baut die UGG einen anderen, leistungsfähigeren Teil des Netzes aus. »Die werden vor allem im Hauptort Pliezhausen das Netz privatwirtschaftlich ausbauen«, sagte Dold damals. Das bedeutet, dass dafür keine Fördermittel fließen.
Nun teilt UGG-Pressesprecher Lauser dem GEA auf Anfrage mit, dass »es zu Änderungen im Zeitplan für den Glasfaserausbau in Pliezhausen kommt«. Der Grund dafür sei, dass die UGG nach dem Kauf des Wettbewerbers Infrafibre Germany Synergien etwa bei der Ausbauplanung, den Baukapazitäten oder der Vermarktung nutzen möchte. So sollten die am schnellsten realisierbaren Projekte beider Unternehmen in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Andere Priorisierung wegen Firmenkauf
Diese Priorisierung hat laut Lauser allerdings Folgen: »Dadurch ergeben sich zeitliche Veränderungen oder Verschiebungen der Baukapazitäten anderer Projekte. Dies betrifft leider auch Pliezhausen.« Der Sprecher bekräftigte erneut, dass die UGG nach wie vor Interesse am Breitbandausbau in der Gemeinde hat und diesen umsetzen will. Für die am Glasfasernetz interessierten Pliezhäuser gebe es derzeit keinen Handlungsbedarf. »UGG wird Ende des Jahres auf den Unternehmens- und Gemeindeseiten und über die Publikationen der Gemeinde über alle kommenden Schritte und weiteren Termine informieren«, kündigt Lauser an. (GEA)