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Neuer MTW, Digitalfunk und Sirenen - Wannweiler Feuerwehr besser gerüstet

Wannweiler Feuerwehrkommandant Frank Herrmann im Gemeinderat gleich mit mehreren Themen befasst.

Die Wannweiler Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug, Digitalfunkgeräte und auch Sirenen auf die Dächer von drei gemeindeeigenen H
Die Wannweiler Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug, Digitalfunkgeräte und auch Sirenen auf die Dächer von drei gemeindeeigenen Häusern, wie in der Gemeinderatssitzung beschlossen wurde. Foto: Norbert Leister
Die Wannweiler Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug, Digitalfunkgeräte und auch Sirenen auf die Dächer von drei gemeindeeigenen Häusern, wie in der Gemeinderatssitzung beschlossen wurde.
Foto: Norbert Leister

WANNWEIL. Ein neuer Mannschaftstransportwagen (MTW) ist fällig bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wannweil. »Ein 25 Jahre altes Fahrzeug zu ersetzen – das leuchtet ein«, sagte Dr. Christoph Treutler (GAL) min der Gemeinderatssitzung. Feuerwehrkommandant Frank Herrmann hatte erläutert, was alles versucht wurde, um das beste und doch preisgünstigste Fahrzeug bestellen zu können.

Gefunden haben die Feuerwehrleute einen Ford Transit zum Preis von rund 66.000 Euro – im Haushalt der Gemeinde Wannweil sind für 2024 genau 75.000 Euro eingeplant. Das trifft sich gut, denn das Fahrzeug müsse noch zum Mannschaftstransportwagen umgebaut werden. Eine Firma in Metzingen könne das für rund 5.000 Euro erledigen, so Herrmann. Der Gemeinderat votierte einstimmig für die Anschaffung dieses Fahrzeugs.

25.000 Euro für Funkgeräte

Weiterer Punkt für Frank Herrmann an diesem Abend: die Umstellung von Analog- auf Digitalfunk. »Das Thema ist ja schon fast 20 Jahre alt, bisher hatten wir analoge Handsprechfunkgeräte«, so der Kommandant. Auch an der Feuerwehr in Wannweil geht die Digitalisierung nicht vorbei, pro Fahrzeug soll eine bestimmte Anzahl an neuen Funkgeräten beschafft werden. 25.000 Euro koste diese Ausrüstung, der Gemeinderat votierte auch hier einstimmig für die Anschaffung.

Etwas mehr Diskussionen löste die Beschaffung von Sirenen im Gemeindegebiet Wannweil aus, um für den Katastrophenschutz besser gerüstet zu sein: Schon im Oktober 2021 hatte die Gemeindeverwaltung einen Antrag auf Förderung von neuen Sirenen gestellt, das Bundesinnenministerium bewilligte die beantragten Mittel jedoch nicht.

Sirenen auf mehreren Gebäuden

2023 hatte sich die Gemeindeverwaltung erneut mit dem Thema befasst, eine Expertenanalyse habe nach den Worten von Christian Majer ergeben, dass auf der Uhlandschule, auf den Gebäuden in der Schulstraße 2 sowie der Gottlieb-Daimler-Straße 1 jeweils eine Sirene installiert werden sollte, um das Gemeindegebiet bestmöglich abzudecken.

Die Sirenen würden von der Feuerwehr ausgelöst und auch die Möglichkeit bieten, kurze Sprachnachrichten zu übermitteln, wie Frank Herrmann ausführte. Die Krux an der Sache: Es heiße zwar, dass ein neues Förderprogramm vom Bund aufgelegt werden soll – allerdings kenne niemand den Zeitpunkt.

Außerdem sei dann immer noch nicht klar, ob Wannweil bedacht würde. »Nachdem wir jetzt schon drei Jahre gewartet haben, stand unser Entschluss fest, die notwendigen 43.000 selbst zu investieren«, sagte der Bürgermeister.

Sirenenalarm für Krisensituationen

Ob denn, in den heutigen Zeiten, überhaupt noch Sirenen notwendig wären, fragte Erich Herrmann (CDU): »Außer Aufmerksamkeit durch die Sirene – was hätte das sonst für einen praktischen Nutzen?« Genau das sei aber der entscheidende Punkt, so Majer: Es solle Aufmerksamkeit erzeugt werden. »Das rettet nicht die Welt, aber die Reaktionsfähigkeit der Betroffenen wird ausgelöst.«

In Krisenfällen wie Hochwasser, Starkregen, Hagel und anderen denkbaren Katastrophen wie Brände könne mit der Sirene Aufmerksamkeit erregt werden – und durch weitere Informationen etwa im Internet ergänzt werden, so Majer. »Vor ein paar Tagen war der 11-Uhr-Probealarm auf allen Smartphones – es gibt aber noch Leute ohne Handys, die nicht derart gewarnt werden können«, sagte Treutler. »Es ist sehr erfreulich, dass wir jetzt zur Tat schreiten und nicht weiter auf Fördermittel warten.«

Das sah auch Sigrun Franz-Nadelstumpf (SPD) so: »Die Sirenen können aber nur eine Säule im Katastrophenschutz sein.« Der Bürgermeister goss dann etwas Wasser in den einstimmig beschlossenen Wein: Wenn die Sirenen bestellt sind, könne die Wartezeit bis zur Lieferung und Installation noch bis zu ein Jahr brauchen. (GEA)