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Neue Buslinie von Walddorfhäslach nach Dettenhausen und Tübingen

Ab dem neuen Jahr bekommen Walddorf und Häslach wieder eine Busverbindung nach Dettenhausen und weiter in die Unistadt Tübingen.

Auf dem Bild ist der Bus von Reutlingen nach Häslach zu sehen, der 2020 an der provisorischen Haltestelle Walddorf Rathaus steht
Auf dem Bild ist der Bus von Reutlingen nach Häslach zu sehen, der 2020 an der provisorischen Haltestelle Walddorf Rathaus steht. Vom Ortskern fahren ab Januar 2024 Busse künftig auch nach Tübingen über Dettenhausen. Foto: Malte Klein
Auf dem Bild ist der Bus von Reutlingen nach Häslach zu sehen, der 2020 an der provisorischen Haltestelle Walddorf Rathaus steht. Vom Ortskern fahren ab Januar 2024 Busse künftig auch nach Tübingen über Dettenhausen.
Foto: Malte Klein

WALDDORFHÄSLACH. Wer in diesem Jahr von Häslach nach Böblingen fahren wollte, hat viel Zeit gebraucht. Ab der Haltestelle Häslach Rathaus mit dem Bus nach Filderstadt-Bernhausen, der S-Bahn 2 nach Stuttgart-Rohr und der S1 nach Böblingen waren die Fahrgäste 81 Minuten unterwegs. Elf Minuten schneller, also in 70 Minuten, ging es mit dem Bus nach Gniebel Metric, mit dem Expresso zum Stuttgarter Flughafen und mit S-Bahnen über Stuttgart-Rohr nach Böblingen.

Ab Dienstag, 2. Januar, brauchen die Walddorfhäslacher mindestens 20 Minuten weniger nach Böblingen. Das bietet eine neue Busverbindung ab der Haltestelle Häslach Rathaus über Walddorf nach Dettenhausen und mit der Schönbuchbahn nach Böblingen. Die Busse der neuen Linie 827 fahren künftig von Montag bis Freitag von 5.35 Uhr bis 19.35 Uhr ab Häslach Rathaus und von 5.40 Uhr bis 19.40 Uhr ab Walddorf Rathaus im Stundentakt in Richtung Dettenhausen und kommen am Tübinger Hauptbahnhof nach 45 Minuten an. In der Gegenrichtung fahren die Busse zwischen 5.45 Uhr und 19.45 Uhr ebenfalls stündlich ab dem Tübinger Hauptbahnhof durch die City und über Dettenhausen nach Walddorf und Häslach. Diese Fahrt dauert nur 41 Minuten. Somit sind die Fahrgäste nach Tübingen mit der neuen Buslinie 19 Minuten schneller am Ziel als über Reutlingen und fünf Minuten zügiger als über Pliezhausen und Kirchentellinsfurt.

Bus nach Tübingen schon lange ein Wunsch

Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger sagt, wie es zu der neuen Linie gekommen ist: »Im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes des Landkreises Reutlingen, einschließlich der Arbeitsgruppe Nahverkehrsplan, haben wir, die Gemeinde Walddorfhäslach, auch in Verbindung mit meiner Funktion als Kreisrätin, den Antrag auf Einrichtung einer Linienverbindung nach Tübingen und zur Schönbuchbahn mit Umsteigemöglichkeiten nach Böblingen und Sindelfingen gestellt.« Der kam an und die Gemeinde wirbt auf der Homepage und im Mitteilungsblatt für die Verbindung. Schon vor 15 Jahren habe sich die Gemeinde für eine Busanbindung nach Tübingen stark gemacht. »Auf dieser Grundlage wurde 2009 die RSV-Linie 300 nach Dettenhausen mit Umsteigemöglichkeiten nach Tübingen und Böblingen eingerichtet«, sagt Höflinger. Nicht aber direkt nach Tübingen.

Nun gibt es seit September 2019 keine direkte Busverbindung mehr zwischen Walddorfhäslach und Dettenhausen, weil zu wenige Fahrgäste mitfuhren. Bereits 2012 gab es Pläne, die Linie einzustellen. Damals fuhren laut einer Zählung der Busunternehmens RSV im Durchschnitt pro Tag nur 17 Fahrgäste mit. Allerdings gab es damals nur insgesamt fünf Fahrtenpaare - frühmorgens und am Nachmittag. Der RSV-Marketingleiter Bernd Kugel hatte 2012 gesagt: »Die Kosten stehen einfach in keinem Verhältnis zu den Einnahmen.«

Großer Bedarf nach neuer Verbindung

Als die Busse 2019 noch von Walddorfhäslach nach Dettenhausen fuhren, sprachen sich bei einer Bürgerversammlung viele für einen besseren Nahverkehr aus - auch nach Tübingen. Von dort dauere die Fahrt mit dem Auto nur 15 Minuten, mit Bus und Bahn aber mindestens eine Stunde. Ein Verkehrsplanungsbüro ermittelte einen großen Bedarf für einen Bus nach Dettenhausen mit Anschluss an die Schönbuchbahn.

Im Landratsamt Reutlingen sind die Verantwortlichen optimistisch, dass die Linie nun besser angenommen wird als früher. Zunächst fahren die Busse vier Jahre lang auf Probe. »Im Umkreis der neuen Anschlüsse gibt es große Arbeitgeber, sodass wir von einem relevanten Fahrgastpotenzial ausgehen und bei entsprechender Auslastung anstreben, das neue Angebot nach dem Probezeitraum dauerhaft zu etablieren«, sagt die Nahverkehrsplanerin Nicole Reichardt. Ihre Kollegin Karin Blum, die Leiterin der Abteilung Nahverkehr und Mobilität, ergänzt: »Das ist ein attraktives Angebot für Berufspendelnde, Freizeitreisende, und zahlreiche Studierende der Universitäten in Tübingen und Stuttgart-Vaihingen.«

Auch Tübingen profitiere von der neuen Linie, sagt die Pressesprecherin Claudia Salden. Etwa dadurch, dass die Kirnbachschule über den Halt Sophienpflege im Stundentakt angeschlossen wird und es mehr Fahrten zwischen Pfrondorf und Tübingen gibt. (GEA)

Alle aktuellen Informationen, Fahrpläne und Fahrplanauskünfte sind unter www.naldo.de abrufbar. (pm)