WANNWEIL. An diesem »Volpone« war alles virtuos. Dreimal führte das Ensemble »WannDelbar« übers Wochenende dieses traurig-listige Lustspiel nach Stefan Zweig im stets voll besetzten Wannweiler Gemeindehaus auf. Und jedesmal gab es den verdienten Jubel – nicht nur für staunenswerte schauspielerische Auftritte, sondern auch für die pfiffige Bearbeitung des Stoffs, eine souveräne Regie, die Kostüme samt Schminke, die so klug wie sparsam ausstaffierte Bühne samt Licht und Ton sowie all das von Hauptamtsleiter Volker Steinmaier gesteuerte organisatorische Drumherum samt Bewirtung, das so reibungslos klappte.
Sie hatten sich ja schon so erfolgreich beim altgriechischen Aristophanes (»Lysistrata«) bedient und gingen auch jetzt ziemlich weit zurück in die Theatergeschichte auf der Suche nach einem starken Stück für ihr - leicht frauenlastiges - Ensemble unter dem Dach des Fördervereins der Uhlandschule. Die Figuren, besser Typen und tier-fabelhaften Namen von »Volpone«, dem schlauen Fuchs, gehen auf die venezianische Commedia dell' Arte zurück. Der Shakespeare-Kollege Ben Jonson hat sie in der englischen Renaissance aufgegriffen und der Wiener Stefan Zweig dann in der Zwischenkriegs-Zwanzigern sehr freihändig als »lieblose Komödie« der wilden und krisenhaften Zeit angepasst.
Überragend das ganze Ensemble: durchweg sicher in Text, Bewegung, Mimik, Gestik und überhaupt in der Bühnenpräsenz war die ganze Truppe. »WanDelbar«, ein Ensemble, das gewöhnliches Laientheater weit hinter sich lässt. (mab)