PLIEZHAUSEN-RÜBGARTEN. Wegen Glatteises ist ein Lastwagen am Mittwochmorgen im Pliezhäuser Ortsteil Rübgarten von der Fahrbahn abgekommen. Der DAF-LKW rutschte von der Straße Im Michelreis auf der Höhe der Hausnummer 6 in einen Acker und drohte dort umzukippen. Wie Martin Raff von der Polizeipressestelle des Reviers Reutlingen am Donnerstag sagt, sei die Polizei gegen 9 Uhr über den Unfall informiert worden. Polizisten seien vor Ort gewesen, hätten aber nicht während der gesamten Bergungsarbeiten dort bleiben können. »Es war so viel los, dass sie wieder zum nächsten Einsatz fahren mussten. Ob überhaupt ein Schaden bei dem Unfall entstanden ist, muss noch geklärt werden«, sagt Raff.
Der Einsatzleiter der Feuerwehr Pliezhausen berichtet, dass die Feuerwehrleute den Lastwagen mit Mehrzweckzügen, befestigt etwa an einem Baum, vor dem weiteren Abrutschen und Umkippen sichern konnten. »Der Fahrer hat ein Mordsglück gehabt, dass der LKW nicht umgekippt ist«, sagt der Mann. Wenn der Boden unter den Reifen am Mittwoch weiter aufgetaut wäre und nachgegeben hätte, wäre der Lastwagen weggekippt. »So instabil stand der dort.« Der Lastwagenfahrer habe nur noch 100 Meter bis zu seinem Ziel zum Abladen fahren müssen. Dort sei er aber erst nach dem Ende der Bergungsarbeiten gegen 13.15 Uhr angekommen. Als der Fahrer vorher in die Straße Im Michelreis einbog, seien die Hauptstraßen gegen 9 Uhr eisfrei gewesen, aber diese Nebenstraße nicht.
Bachenbergstraße blockiert
Doch bevor die Feuerwehrleute überhaupt zum Einsatz fahren konnten, mussten sie zunächst unter erschwerten Bedingungen zum Feuerwehrhaus gelangen. »Auf der Bachenbergstraße ging nichts mehr. Da gab es so viele Unfälle, dass wir nicht weiter zum Feuerwehrhaus fahren konnten«, berichtet der Einsatzleiter. Weil sie ja auch zu einem Unfall mussten, ließen sie die Autos stehen und gingen zu Fuß weiter. »Wir konnten auch nicht an den Rand fahren zum Parken, sondern haben die Autos auf der Straße stehen lassen und den Nachbarn die Schlüssel gegeben, damit sie die später wegstellen können, wenn es wieder passt.« Solch einen Einsatz habe der Einsatzleiter noch nie erlebt. Hinzu kam, dass von 40 alarmierten Kameraden nur zehn zum Einsatz kommen konnten. »Manche kamen später und sind noch nachgerückt.«
Mit halber Geschwindigkeit fuhren die Feuerwehrleute zum Einsatz. »Bei Glatteis hilft Blaulicht nichts«, sagt der Einsatzleiter. Bis kurz vor die Unfallstelle kamen die Feuerwehrleute gut voran. Dann war die Straße weiterhin vereist. »Wir brauchten den Streuwagen, damit der die Straße abstreut, damit die beiden Autokräne mit 60 Tonnen nicht auch von der Straße abkommen. Das hatte die erste Priorität, aber in der Zeit konnte der eben nicht woanders streuen.« Nach einer Stunde sei die Fahrbahn nicht mehr glatt gewesen.
Kein Schaden am LKW nach dem Wegrutschen
Die Autokräne aus Waldenbuch hätten gut über die Hauptstraßen anfahren können. »Die Kranführer haben den Lastwagen herausgehoben«, sagt der Einsatzleiter. Danach habe der Lastwagenfahrer, der sich zwischenzeitlich im Führerhaus eines Feuerwehrwagens aufgewärmt hatte, weiterfahren können. »Es gab keinen Schaden am Lastwagen, und der Fahrer ist ganz cool geblieben«, sagt der Einsatzleiter noch. (GEA)