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Aktuell Rettungswesen

Gerüstet für Einsätze mit Covid-19-Kranken

In Zeiten des Coronavirus rücken die First Responder in Neckartailfingen mit Schutzausrüstung aus

Die beiden Feuerwehrmänner Andreas Kuhn und Sebastian Kurz sind als First Responder in Neckartailfingen aktiv. Für Einsätze währ
Die beiden Feuerwehrmänner Andreas Kuhn und Sebastian Kurz sind als First Responder in Neckartailfingen aktiv. Für Einsätze während der Coronapandemie müssen sich die Helfer zusätzlich schützen. FOTO: FEUERWEHR
Die beiden Feuerwehrmänner Andreas Kuhn und Sebastian Kurz sind als First Responder in Neckartailfingen aktiv. Für Einsätze während der Coronapandemie müssen sich die Helfer zusätzlich schützen. FOTO: FEUERWEHR

NECKARTAILFINGEN. Die First Responder der Feuerwehr Neckartailfingen kommen immer dann zum Einsatz, wenn bei einem medizinischen Notfall der Rettungswagen oder Notarzt länger braucht. In Baden-Württemberg ist vorgeschrieben, dass zwischen dem Eingang der Notfallmeldung in der Leitstelle und dem Eintreffen des Rettungsdienstes am Einsatzort »möglichst nicht mehr als 10, höchstens 15 Minuten« vergehen dürfen. Für die Anfahrt nach Neckartailfingen benötige ein Rettungswagen aus Nürtingen oder Filderstadt meistens länger als zehn Minuten. Im Falle eines Schlaganfalls oder bei einem Herzkreislaufstillstand können dadurch aber wichtige Minuten verloren gehen, erklärt Sebastian Kurz, der als Notfallsanitäter bei der Feuerwehr tätig ist.

Ab Samstag wieder im Einsatz

Im vergangenen Jahr wurde die Feuerwehr zu 128 medizinischen Notfällen in Neckartailfingen gerufen. Für die Erstversorgung sind in der Gemeinde rund um die Uhr eine Ärztin, zwei Notfallsanitäter und sieben Feuerwehrsanitäter in Bereitschaft. Um die freiwilligen Rettungskräfte vor unnötigen Infektionen mit dem Corona-Virus zu schützen und so die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr nicht zu gefährden, ist der Dienst bei allen Hilfsorganisationen im Landkreis Esslingen seit Mitte März eingestellt.

Mit Hochdruck konnte die Feuerwehr Neckartailfingen nun Schutzausrüstung beschaffen und Vorkehrungen treffen, sodass die Helfer seit Samstag, 16. Mai, wieder ausrücken dürfen. Allerdings müssen die Feuerwehrleute dabei strenge Schutzmaßnahmen einhalten, denn der Eigenschutz der freiwilligen Helfer habe oberste Priorität, erklärt Kurz. So müssen sich die Ersthelfer vor jedem Einsatz mit Mundschutz, Schutzbrille, Handschuhen und bei Bedarf auch mit einem Schutzanzug ausrüsten. Auch bei feuerwehrtechnischen Einsätzen wie Bränden oder Verkehrsunfällen tragen die Feuerwehrleute Mund-Nasen-Schutzmasken.

Appell an die Bevölkerung

Vor der Wiederaufnahme des First-Responder-Dienstes in Neckartailfingen appelliert die Feuerwehr an die Bevölkerung: »Geben Sie beim Notruf ehrlich an, wenn Sie Symptome wie Husten, Fieber, Abgeschlagenheit, Atembeschwerden oder Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person hatten.« Nur so können sich die Einsatzkräfte entsprechend ausrüsten und dennoch schonend mit den Schutzanzügen umgehen. Denn sollten die ausgehen, müsse man den Dienst leider wieder einstellen. Die Kosten für den zusätzlichen Infektionsschutz bekomme die Feuerwehr nicht erstattet, daher sei man weiterhin auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. (fw)