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Für die neue Dettinger Kämmerin sind Zahlen so spannend wie ein Krimi

Steffi Buzadzic-Schneider hat die Leitung der Finanzverwaltung in Dettingen nach einjähriger Vakanz in finanziell angespannten Zeiten übernommen. Die 46-Jährige setzt auf wertschätzende Teamarbeit.

Sitzt offiziell seit 1. September in ihrem Büro in der Dettinger Verwaltung., doch unterstützend gestartet ist die neue Kämmerin
Sitzt offiziell seit 1. September in ihrem Büro in der Dettinger Verwaltung., doch unterstützend gestartet ist die neue Kämmerin Steffi Buzadzic-Schneider in finanzell angespannten Zeiten schon früher Foto: Kirsten Oechsner
Sitzt offiziell seit 1. September in ihrem Büro in der Dettinger Verwaltung., doch unterstützend gestartet ist die neue Kämmerin Steffi Buzadzic-Schneider in finanzell angespannten Zeiten schon früher
Foto: Kirsten Oechsner

DETTINGEN. Das Pensum ist enorm, die Herausforderung groß und die Ereignisse haben sich für Steffi Buzadzic-Schneider bereits vor ihrem offiziellen Dienstantritt am 1. September regelrecht überschlagen: Die Gemeinde Dettingen musste wegen außerplanmäßiger Einnahmedefizite eine Haushaltssperre verhängen und mit der unerwartet schnellen Übernahme der Trägerschaft der Kindergärten innerhalb weniger Monate kam auch für die Finanzverwaltung eine Menge an neuen Aufgaben hinzu. Noch bei der Römersteiner Gemeinde als stellvertretende Kämmerin in Lohn und Brot, stand die 46-Jährige ihrem künftigen Arbeitgeber deshalb bereits seit einigen Wochen so weit wie möglich zur Seite. Nun ist sie endgültig da, hat ihr Büro im Rudolf-Beutler-Haus bezogen und kann der Situation sogar etwas Positives abgewinnen: »Mein Computer war bereits eingerichtet, das musste an meinem ersten Arbeitstag schon nicht mehr gemacht werden«, meint sie lachend und dankt dem Team für die hervorragende (Vor)Arbeit. Denn ein Jahr war die Leitung der Dettinger Finanzverwaltung nach dem Abschied von Daniel Gönninger verwaist, die Mitarbeiter um Vizekämmerer Matthias Haas hätten die Zeit super bewältigt und keine Katastrophe hinterlassen. Sowieso: Teamarbeit ist ihr wichtig, sie pflegt ein wertschätzendes Miteinander zu den Mitarbeitern.

In der Kämmerei laufen die zum Teil komplizierten und verworrenen Fäden einer Kommune zusammen, kaum etwas geht ohne die Finanzfachleute: Beschaffungen, Gebühren und dann sind ja auch noch die Jahresabschlussrechnungen, außerplanmäßig muss ein Nachtragshaushalt für 2024 erstellt werden und der Etat für nächstes Jahr steht auch an. "Ich muss schauen, wie die Gemeine liquide bleibt", formuliert Buzadzic-Schneider das wesentliche Ziel, kann die Dettinger aber beruhigen. "Begonnene Projekte werden nicht gestoppt." Viele Aufgaben in ihrem Amt orientieren sich am Jahresverlauf, die Finanzfachfrau spricht augenzwinkernd vom Circle of Kämmerei".

Als Kind mit Familie nach Stuttgart gezogen

Das Pensum ist groß, doch schrecke sie nicht ab und den Überblick verliere sie auch nicht, meint Steffi Buzadzic-Schneider mit Bestimmtheit. Denn sie könne sich in Themen einarbeiten und der Umgang mit Zahlen habe ihr schon immer Spaß gemacht: »Jede Zahl hat eine Geschichte, das ist als ob ich einen spannenden Krimi lese und wenn die Sachen aufgehen, bin ich umso glücklicher«, erzählt sie. Als Kind war sie mit ihrer Familie nach Stuttgart gezogen, machte dort auch ihr Abitur mit Leistungskurs Mathematik. Im Jahr 2000 ging ihr Weg zunächst einmal ins Gesundheitswesen: Nach der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege an der Krankenpflegeschule des Universitätsklinikums Ulm arbeite sie in ihrem Beruf und übernahm schnell Verantwortung. Von 2006 bis 2009 hatte sie dort die Gesamtstationsleitung des HNO-Bereichs inne. Danach wirkte Buzadzic-Schneider als Geschäftsführerin der ökumenischen Sozialstation Elchingen. Es folgte ein kompletter Richtungswechsel in die kommunale Finanzverwaltung: Erste Station für die Quereinsteigerin war für zehn Jahre Laichingen, daraufhin folgte Römerstein.

Ein Berufsleben, in das sie immer noch etwas draufpackte, Stillstand ist nicht ihr Anspruch: 2004 schloss Steffi Buzadzic-Schneider an der Fernfachhochschule Riedlingen den Studiengang Betriebswirtin Krankenhaus- und Sozialmanagement ab. Neben Beruf und Familie absolvierte sie dann 2018 noch ein Studium an der Fernuniversität Hagen mit den Schwerpunktfächern Unternehmensrechnung und Controlling, Marketing sowie Finanzwirtschaft und Banken an. Kein Wunder, dass sie die tägliche Fahrt vom Wohnort Laichingen nach Dettingen nicht als Belastung ansieht: »Das ist machbar.« Über Homeoffice denke sie nur am Rande nach: »Die Priorität liegt darauf, in Dettingen meinen Job zu machen.« Ihren vier Kindern im Alter zwischen 20 und acht Jahren – »sie sind inzwischen aus dem Gröbsten raus« - hat sie kürzlich ihren neuen Arbeitsplatz gezeigt: Sie sollen wissen, wo die Mama einen großen Teil des Tages verbringt.

In der Freizeit bei Kart-Wettkämpfen

Bei einem solchen Pensum seien Familienrituale wie das gemeinsame Essen am Abend oder Spaziergänge wichtig. Auch verbringt die Familie viel Zeit bei Kart-Wettkämpfen zusammen, dem favorisierten Sport der Kinder. Vieles erfolgreich unter einen Hut zu bringen, das hat das bisherige Leben der 46-Jährigen geprägt. Auch die neue Herausforderung werde sie meistern, da ist sich Steffi Buzadzic-Schneider sicher: Sie fühle sich bereit für die neue Aufgabe. (GEA)