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Aktuell Pflasterstreit

Eklat bei Eröffnung der Walddorfhäslacher Gewerbeschau

Der Mitorganisator der Walddorfhäslacher Gewerbeschau erteilt Bürgermeisterin Silke Höflinger wegen eines Streits mit der Gemeinde um schadhaftes Pflaster Hausverbot. Die Rathauschefin ist fassungslos.

Das erst 2018 verlegte Pflaster in der Walddorfer Hauptstraße weist an vielen Stellen Schäden auf. Teile der Straße mussten desh
Das erst 2018 verlegte Pflaster in der Walddorfer Hauptstraße weist an vielen Stellen Schäden auf. Teile der Straße mussten deshalb aus Gründen der Verkehrssicherheit bereits geteert werden. Foto: Veit Müller
Das erst 2018 verlegte Pflaster in der Walddorfer Hauptstraße weist an vielen Stellen Schäden auf. Teile der Straße mussten deshalb aus Gründen der Verkehrssicherheit bereits geteert werden.
Foto: Veit Müller

WALDDORFHÄSLACH. Zu einem Eklat kam es am Sonntag bei der Eröffnung der Bullenbank Open in Walddorfhäslach. Einer der Mitorganisatoren der Gewerbeschau, auf dessen Gelände die Eröffnung mit Kinderchor und Grußworten über die Bühne ging, erteilte Bürgermeisterin Silke Höflinger spontan Hausverbot. Hintergrund der überraschenden Aktion des Bauunternehmers, die eine fassungslose Bürgermeisterin zurückließ, ist eine Auseinandersetzung des Firmenchefs mit der Gemeinde wegen des schadhaften Pflasters in der Walddorfer Ortsmitte.

Das Natursteinpflaster wurde im Sommer 2018 verlegt. Seit einiger Zeit zeigt sich nun, dass mit der Pflasterung etwas nicht stimmt. Steine sind lose, sind zum Teil gar zerbrochen oder stellen sich auf. Woran dies liegt, ist noch nicht klar. Ein Gutachter untersucht derzeit mögliche Ursachen.

Verfahren wegen schadhaften Pflasters

Die Gemeinde befindet sich deshalb im Augenblick in einem Beweissicherungsverfahren. Wie dies ausgeht, ist noch offen. Nach dem verbalen Angriff des Bauunternehmers wich die Bürgermeisterin am Sonntagvormittag vom Grundstück auf die Straße davor aus (»das ist ja Gemeindegrund«), um die vielen Menschen, die zu dem eigentlich fröhlichen Fest gekommen waren, zu begrüßen.

Höflinger erklärte den Besuchern, worum es bei dem Streit überhaupt geht. So stellte sie klar, dass der Gemeinde nichts anders übriggeblieben sei, als Klage einzureichen. Das sei eine Verpflichtung der Gemeinde gewesen, die sonst eventuell auf dem ganzen Schaden - der geht vielleicht in die Hunderttausende - sitzen geblieben wäre. Höflinger: »Wir mussten so handeln.«

Entscheidung des Gemeinderats

Die Entscheidung, das Beweissicherungsverfahren anzustreben, trafen auch Verwaltung und Gemeinderat gemeinsam. Deshalb konnte Höflinger am Sonntag überhaupt nicht verstehen, dass der Zorn des Bauunternehmers gerade sie persönlich traf. »Das war doch nicht meine Einzelentscheidung.« Das Verhalten des Bauunternehmers am Sonntag, der nach seinem kurzen Statement gleich wieder verschwunden war, fand Höflinger »äußerst bedauerlich« und »nicht nachvollziehbar«. Das Thema wird sicher weiterhin im Ort für reichlich Gesprächsstoff sorgen. (GEA)