WANNWEIL. Sie haben eine Liste gemacht. Kann ja nicht schaden. Listen sind bei sowas immer gut. Auf ihrer Liste stehen Argumente und ihre Kritik: 15 Punkte sind es insgesamt – es könnten aber noch mehr werden. Aber die Gegner des geplanten 5,5-Millionen-Euro-Bauprojektes mit 11 Sozialwohnungen in ihrer Nachbarschaft fühlen sich jetzt gut gerüstet im Streit um die beiden dreistöckigen Wohnblöcke. Wobei: Dreistöckig wollen sie nicht durchgehen lassen. »In Wirklichkeit sind das ja vier Stockwerke, weil im unteren Geschoss ja auch Wohnungen entstehen sollen«, sagt Gudrun Keinath.
Sie, ihr Mann Ewald und etwa ein halbes Dutzend Wannweiler, die in unmittelbarer Nähe des möglichen Standortes von Wannweils größtem Bauvorhaben wohnen, bilden die Speerspitze des Widerstandes gegen das Projekt. Und ihr Widerstand wächst und nimmt konkrete Konturen an. Die sogenannte Bürgeranhörung am 20. Februar, bei der im großen Ratssaal mehr als 50 Männer und Frauen bisweilen mächtig Dampf abgelassen hatten (der GEA berichtete), erscheint jetzt als so etwas, wie die Auftaktveranstakltung im Kampf gegen die Wohnblöcke im Unteren Haldenweg. 522 Unterschriften gegen das Großprojekt haben die Gegner bereits in Wannweil gesammelt und sie haben zwei Etappenziele klar vor Augen.
»Wir wollen als nächstes mit den Vertretern der im Gemeinderat vertetenen Parteien sprechen. Sowas, wie ein runder Tisch schwebt uns vor«, erklärt Barbara Kasper und ihr Mann Helmut ergänzt: »Der zweite Schritt wäre ein Bürgerbegehren, das zu einem sogenannten Bürgerentscheid führt, bei dem dann alle Wannweiler über das Bauvorhaben abstimmen können.« Die Mitstreiter Iris Steinmaier und Frank Hack rechnen vor: Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren bräuchten wir in Wannweil etwa 300 Stimmen um das Quorum zu erreichen. Alle betonen extra: »Wir haben nichts gegen Sozialwohnungen oder Menschen, die auf sie angewiesen sind.« Die Wohnungsnot sei zu bekämpfen. Doch dieses Projekt sei für Wannweil schlicht zu groß. (GEA)