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Der musikalische Weltreisende Jakob Manz macht in Dettingen Station

Seinem Heimatort ist der Jazz-Saxophonist nach wie vor eng verbunden. Jetzt hat er einen Konzertabend organisiert: Bei "The Jakob Manz Projekt & Friends" wird die Vielseitigkeit des 23 Jahre alten Dettingers deutlich.

Ohne Saxophon geht für Jakob Manz gar nichts: Am Samstag, 26. Oktober, spielt der junge Musiker aus Dettingen erstmals ein große
Ohne Saxophon geht für Jakob Manz gar nichts: Am Samstag, 26. Oktober, spielt der junge Musiker aus Dettingen erstmals ein großes Konzert in seinem Heimatort. Foto: Kirsten Oechsner
Ohne Saxophon geht für Jakob Manz gar nichts: Am Samstag, 26. Oktober, spielt der junge Musiker aus Dettingen erstmals ein großes Konzert in seinem Heimatort.
Foto: Kirsten Oechsner

DETTINGEN.. Heute hier und morgen dort zu sein ist für Jakob Manz gelebter Alltag. Rund 150 Auftritte absolvierte der junge Musiker bislang jährlich – vorwiegend in Deutschland, zunehmend in Europa und immer öfters in aller Welt. Dieses Jahr sei eine Steigerung in der Schlagzahl erfolgt: »Es ist extrem, ich bin eigentlich jeden zweiten Tag gebucht.« Wo er denn nun lebt, wenn er nicht on Tour ist, kann der 23-Jährige nicht so genau beantworten: »Ich habe noch ein Zimmer in Köln«, meint der Saxophonist lachend, in der Domstadt hat er fünf Jahre studiert. Aber eines bleibe für ihn klar: »Mein zu Hause ist Dettingen.« Dort leben Mutter, Vater und der jüngere Bruder, ist er Teil einer weit verzweigten Familie. So oft wie möglich ist Jakob Manz dabei, wenn sich der Clan trifft und bei Festen im engeren Kreis sowieso.

»Es ist extrem, ich bin eigentlich jeden zweiten Tag gebucht«

Nun kommt Jakob Manz als Musiker in seinen Heimatort zurück, zu seinem ersten großen Konzert – die Schillerhalle ist gebucht. Eine gewisse Nervosität kann er nicht leugnen: »Ich bin ein Stück weit aufgeregter als sonst vor Konzerten.« Musikalisch umkreist hat Jakob Manz Dettingen schon oft: Konzerte in Stuttgart oder auch im franz.K in Reutlingen gibt's öfters. Vor einem Jahr sorgte er für Furore mit seinem Auftritt an der Seite von Max Mutzke in der Motorworld Metzingen, dieser Tage spielt seine Band »The Jakob Manz Project« bei den Jazztagen in Tübingen.

»Das ist einzigartig und wird so schnell nicht wieder kommen«

Und kurz darauf dann Dettingen: Etwas Besonderes solle das Konzert in der Heimat schon sein, neue Maßstäbe möchte der junge Musiker am Samstag, 26. Oktober setzen. Jakob Manz gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er vom Programm redet: Er präsentiere die gesamte Bandbreite seines derzeitigen musikalischen Schaffens. »Das ist einzigartig und wird so schnell nicht wieder kommen«, meint er und vergleicht das, was er vor hat mit seinem persönlichen Schlaraffenland.

Karten für Jakob-Manz-Konzert

Das Konzert am Samstag, 26. Oktober in der Schillerhalle beginnt um 20 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es im Bürgerbüro im Rathaus und unter www.reservix.de.

Da ist zum einen seine Band »The Jakob Manz Project«, er wird auch mit der Pianistin Johanna Summer auf der Bühne stehen – die beiden zählen zu den interessantesten und meist beachteten Entdeckungen im jungen deutschen Jazz der vergangenen Jahre. In Dettingen ebenfalls dabei ist der erfolgreiche Sänger und Songwriter Cosmo Klein. Und dann tritt Jakob Manz auch mit Jakob Bänsch auf, der eine klassische Trompetenausbildung hat.

»Ich probiere mich mit großer Lust in allen Richtungen aus«

Mit seinen 23 Jahren hat Jakob Manz bereits viel Bühnenerfahrung. Aber: »Ich finde es immer noch krass, dass Menschen kommen, weil ich auf der Bühne stehe«, gibt er zu. »Es ist ein großes Privileg, das machen zu dürfen.« Er liebe die Live-Auftritte, die Verbindung zum Publikum sei ihm wichtig. »Sobald ich auf der Bühne stehen darf und die Menschen haben einen Mehrwert, macht mich das glücklich.« Dabei sieht er sich nicht auf den Jazz reduziert, seiner großen Leidenschaft: »Ich probiere mich mit großer Lust in allen Richtungen aus.« So begleitete er bereits Sarah Connor auf ihrer Tour, schon als Junge sei er ein großer Fan von ihr gewesen: »Ich habe ihre Alben rauf und runter gehört.« Diesen Herbst gehört Jakob Manz zur Begleitband von Max Mutzkes Jubiläumstour: »Einer meiner größten Vorbilder.«

»Dieses Jahr war ich auf Festivals in Montenegro und Island«

Immer wieder lässt ihn das rasante Tempo staunen, mit dem er in der Welt umherreist: »Dieses Jahr war ich auf Festivals in Montenegro und Island.« Die französische Überseeinsel La Réunion war ebenfalls bereits sein Ziel. Eingeladen hatte ihn ein Musiker, mit dem Jakob Manz drei Jahre zuvor auf Haiti gespielt hatte. Der Aufenthalt dort sei seine bislang prägendste Erfahrung gewesen, weil das Land kaum zugänglich sei.

»Bei meinem Opa habe ich immer auf den Töpfen getrommelt«

Die Weichen in die Musik wurden früh gestellt. Kein Wunder: Mutter du Vater sind Musiker. »Bei meinem Opa in der Neuwiesengasse habe ich immer auf den Töpfen getrommelt«, berichtet er aus seiner frühesten Kindheit. Da sei’s naheliegend gewesen, Schlagzeug-Unterricht im Musikhaus Beck zu nehmen. Später kam die Blockflöte hinzu, seine Lehrerin Andrea Knauer vermittelte ihn dann zum Saxophonlehrer Jürgen Häusler. Unvergessen sind Jakob Manz‘ vielen Auftritte als Schlagzeuger des Posaunenchores und über viele Jahre hinweg prägte er auch die Schulkonzerte des Graf-Eberhard-Gymnasiums in Bad Urach. Bei Jugend musiziert räumte er regelmäßig Preise ab, vielfach wurde er von der seinem Heimatort dafür geehrt. Es ging immer Schlag auf Schlag: Bereits 2016 begann er als Jungstudent an der Musikhochschule Stuttgart mit einem Studium.

»Es ist nicht leicht, als Musiker zu leben«

Längst ist der Junge aus Dettingen auf dem Weg, ein Großer in der Jazz-Szene zu werden: »Es ist nicht leicht, als Musiker zu leben«, sagt Jakob Manz, erst recht nicht als Jazz-Musiker. »Je mehr man macht und präsent ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.« Der absolut richtige Ort für ein laut Manz einzigartiges Konzert wird Dettingen sein, für ihn ist's jedoch nur ein kurzer Zwischenstopp. Bereits am Morgen danach geht um 5 Uhr der Flieger ab Stuttgart in Richtung Mongolei für ein Konzert mit einer mongolischen Pianistin, mit der er seit wenigen Monaten zusammenarbeitet. Nach Hause kommt er dann spätestens an Weihnachten wieder: Das Fest mit der Familie zu verbringen, ist dem 23-Jährigen sehr wichtig und ein Fixpunkt im bewegten Jahreslauf. (GEA)