BAD URACH. Die Zeichen stehen auf Frühling in der Kurstadt unter der Burg. Beim verkaufsoffenen Sonntag sind Innenstadt, Kurgebiet und Outletcenter Anziehungspunkt für Ausflügler und Einheimische. Der Handel- und Gewerbeverein »Bad Urach aktiv« realisiert das traditionelle Frühjahrsevent zwei Wochen vor Ostern, gespickt mit Aktionen, Blasmusik vom Musikverein Upfingen und in Kombination mit einem Bauernmarkt. »Wir organisieren es zu hundert Prozent ehrenamtlich und wir pochen auf regionale Produkte«, stellt Sabine Hunzinger vom Buchladen am Markt klar. Sie ist in die Organisation eingebunden und freut sich, neue Aussteller für den Markt gewonnen zu haben.
Neu ist auch das Verpackungsdesign der Sommerblütenmischung von Samen Fetzer. Die Tütchen werden an die Besucher verteilt und sind als blühender Gruß der Bad Uracher Geschäfte gedacht. Diese sorgen mit Aktionen für Kurzweiligkeit, die von kostenlosen Bodenanalysen über Schätzspiele bis zu Bastelaktionen reicht.
Schicke Glitzertattoos für Kids bietet Wilfried Collmer in seinem Haushalts- und Spielwarenladen an. »Das Wetter ist zwar wechselhaft, aber wir sind zuversichtlich, was den Kundenbesuch angeht«, gibt er zu verstehen. Mit Haushaltswaren aller Art ohne Stecker fahren Benjamin und Sandra Dunger seit zehn Jahren von Markt zu Markt. »Es sind fast alles deutsche Produkte, ein paar sind aus Frankreich oder Taschenmesser aus der Schweiz«, versichert Dunger. »Und die Springerle Models stellen wir selbst her.« »Es macht Spaß, hier zu flanieren. Aber das Wichtigste ist das Essen«, gestehen die Neumeisters, die aus Neugierde hergekommen sind. Am Stand von Cornelia Randecker dreht sich alles ums Obst. Glühmost, Destillate, Säfte, Dörrobst, aber auch Marmeladen hält sie feil.
Mit dabei ist auch Schäfer Sebastian Weiblen, der auf Schäfereiprodukte schwört. Neben Wurst und Lammfellen sind seine Schafwollpellets für eine natürliche Düngung der Renner.
Gegenüber hat sich Kürschner Robert Reuter aus Großostheim platziert, der sich auf die Verarbeitung von Schaffellen spezialisiert hat. Haus- und Handschuhe, Felle, Sitzkissen, alles in Eigenregie zugeschnitten und selbst genäht. »Heute regnet’s in die Kasse, aber ich komme gern nach Urach, vor allem auch zum Schäferlauf.« Der steht beim Projekt »Inwertsetzung von Schäfereiprodukten« des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Mittelpunkt. Laut Projektmitarbeiterin Anna-Naemi Krauß werde bei den Bad Uracher Vereinen dafür geworben, an ihren Essenständen beim diesjährigen Schäferlauf mehr Lamm- und Schaffleischprodukte anzubieten. In einer Infoveranstaltung mit Verkostung im Eventlokal »Kulinalb« stehen Stadtschäfer Christoph Röhner und Metzger Jochen Ehni den Vereinen Rede und Antwort zur Verwertung des ganzen Tiers und der Verarbeitung von Lamm- und Schaffleisch. »Dieses Jahr feiert der Schäferlauf 300 Jahre Bestehen, also eine große Feier«, sagt Krauß. Da biete es sich an, feine, leckere Lammprodukte mit an den Vereinsverkaufsständen vorzuhalten. (mek)