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Aktuell Wohnungsnot

Airbnb in der Region: Wird Wohnraum zweckentfremdet?

Airbnb war in letzter Zeit in die Kritik geraten. Der Vorwurf: Dringend benötigter Wohnraum werde für die kurzfristige Vermietung an Touristen zweckentfremdet. Ist das auch in der Region so?

In den Airbnb-Wohnungen ist es meist heimeliger als im Hotel.  FOTO: DPA
In den Airbnb-Wohnungen ist es meist heimeliger als im Hotel. FOTO: DPA
In den Airbnb-Wohnungen ist es meist heimeliger als im Hotel. FOTO: DPA

BAD URACH. Marion Bückle und Philipp Götz, die über Airbnb Wohnungen in Bad Urach anbieten, halten sich an alle Regeln und kooperieren mit der örtlichen Tourismusbehörde. Bückle erlebt einen »willkommenen Ausgleich« zu ihrer Arbeit – sie ist gerne Gastgeberin. Wegen der Einnahmen, die sie durch fünf vermietete Appartements im Hotel Quellenhof in Bad Urach erhält, hat sie ein Kleinunternehmen angemeldet. Auf das Argument der Nutzungsentfremdung entgegnet sie: »Ich nehme keinen Wohnraum weg. Im Quellenhof stehen ausschließlich Gästezimmer zur Verfügung, die nicht als üblicher Wohnraum vermietet werden können.«

Wen dem Gast der Wein im Bett umkippt, bekommt der Anbieter die Kosten für das Bettzeug von Airbnb erstattet. Es ist also auch der Sicherheitsaspekt, der diese Plattform so attraktiv macht, findet Bückle. Das schätzt auch Philipp Götz. Nur einmal hat er es mit einem ungedeckten Scheck aus England zu tun gehabt. Ein Betrugsversuch war das.

Sonst kann Götz nur Positives berichten. Als »sicherlich berechtigten Kritikpunkt« sieht er die mögliche Zweckentfremdung. »Wenn eine Wohnung bisher normal vermietet wurde und nur des Profits wegen dann auf Ferienwohnungsvemietung umgeschwenkt wird«. Für die Zukunft rechnet er deshalb mit einer Regulierung, was die private Vermietung von Unterkünften betrifft. »Auch sicherlich aufgrund des Drucks durch die Hotellobby«.

Dabei sehen Götz und seine Lebensgefährtin Hermine Leis das Teilen von Unterkünften nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung zum touristischen Angebot einer Stadt. »Ein Hotelzimmer ist anders«, sagt Leis. Ohnehin würden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. »Sich in einer fremden Wohnung wohlfühlen kann nicht jeder«, fügt Götz hinzu. (GEA)