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80 Beschäftigte legen in Münsingen Arbeit nieder

80 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streikten in Münsingen. Foto: Cordula Fischer
80 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streikten in Münsingen.
Foto: Cordula Fischer

MÜNSINGEN. Bauhof-Mitarbeiter, Kita-Personal, Angestellte der Kreiskliniken und des Rathauses: Für Beschäftigte des öffentlichen Dienst aus Münsingen hieß es am Dienstag »Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag.« 80 waren dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt, um auf dem Rathausplatz für ihre Rechte und höhere Löhne einzustehen.

»Mehr für uns ist besser für alle«, war ein Slogan, den die 80 Streikenden riefen, um zu zeigen, wie wichtig sie und ihre Arbeit sind. Mitarbeiter der Kreiskliniken hatten Transparente dabei: »Personalmangel tötet, aber danke für Applaus« und »Ohne MTAs keine Diagnostik« stand darauf. Straßen reinigen und ausbessern, Arbeit auf Friedhöfen, Betreuung von Kindern: Ohne die Beschäftigten im öffentlichen Dienst – das »Rückgrat der Gesellschaft«, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser sie nannte –, würde das alles nicht erledigt. Von ihnen gehe aber bis 2030 ein Drittel in Rente. Fachkräftemangel, so hieß es bei der Kundgebung, sei für die oberen, nicht aber für die unteren und mittleren Entgeltgruppen anerkannt. Doch auch hier fehlt Personal. Das Pro-blem ließe sich nicht lösen, wenn man nicht an Attraktivität der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst arbeite und bessere Löhne zahle.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro. In der ersten Verhandlungsrunde hätten Arbeitgeber kein Angebot gemacht, in der zweiten sei eines zu erwarten, das nur ein Drittel oder Viertel der Forderung ausmache. Das sei unakzeptabel. Deswegen wird die Gewerkschaft weiter bis zur zweiten Verhandlungsrunde am 22. und 23. Februar zum Arbeitskampf in kleineren Städten aufrufen, gibt es dann keine Einigung auch zu zentralen Streiks.

Die Notbetreuung in den Münsinger Kitas sei nur gering in Anspruch genommen worden, sagt Rebecca Hummel von der Stadt. Viele Eltern hätten sich solidarisch mit den Mitarbeitern gezeigt. (GEA)